Road to Vienna - 13 - Das war mein GP Vienna


2013 - 12 - 05
Florian Kirchbacher



Das war mein GP Vienna


...leider nicht ganz so erfolgreich wie ich mir das erhofft hatte, aber knapp war es zumindest. Aber der Reihe nach.

Entschieden hatte mich im Endeffekt für Mono Black Devotion und zwar aus mehreren Gründen. An erster Stelle steht ein ganz einfacher Grund: es ist einfach das bessere Deck, hat bessere Match-Ups, die besseren Einzelkarten und belohnt gutes Spielen einfach mehr. Dann folgen aber schon Gründe die durch mein ach so selbstloses Wesen zu erklären sind. :P Einerseits hatte ich wenig Lust die ganze Zeit vorzuschwärmen wie unendlich tolle Karten das Deck hat und die ich irgendwie geschafft hatte mir anzutauschen, nur um dann das Deck aus fast nur Commons und Uncommons weiterzugeben und andererseits tauchte recht aus dem nichts ein guter Freund von mir wieder aus der Magic-Versenkung auf und brauchte ein unkompliziertes Deck für den GP… den er dann trotz bezahltem Startgeld nicht gespielt hat.

Wie dem auch sei, zum Grand Prix selbst einleitend noch ein paar Worte. Prinzipiell fand ich das Event im Laufe der Zeit immer besser, wie etwa auch die Abstände zwischen den Runden sich merklich verkürzt haben. Was aber freitags und samstags vor der ersten Runde passiert ist, war wohl der am schlechtesten organisierte Grand Prix, den ich bisher miterleben durfte. Ich hoffe, dass ich niemand unter achtzehn Jahren mit dieser Serie angestiftet habe, sich extra für dieses Turnier finanziell aus dem Fenster zu lehnen, falls dem so war, tut es mir ehrlich leid. Ich bin jedenfalls der festen Überzeugung, dass sich dieses Problem bis zum nächsten Grand Prix in Wien, der am 21. März 2014 beginnt und übrigens im Format Sealed stattfindet, lösen lassen wird. Das andere kleinere Intermezzo mit nicht angeführten Spielern bei den ersten Seatings… reihen wir das mal unter Kuriositäten ein, aber immerhin durften wir am Ende doch noch fast alle teilnehmen.
Die finale Liste die schlussendlich registriert habe war die folgende:

Main Deck
4 Mutavault
19 Swamp
3 Temple of Deceit
4 Desecration Demon
1 Erebos, God of the Dead
4 Gray Merchant of Asphodel
4 Nightveil Specter
4 Pack Rat
2 Devour Flesh
1 Doom Blade
4 Hero's Downfall
4 Thoughtseize
2 Ultimate Price
4 Underworld Connections

Sideboard
3 Dark Betrayal
1 Doom Blade
3 Duress
1 Erebos, God of the Dead
3 Lifebane Zombie
3 Pharika's Cure
1 Shrivel

Also ganz exakt die Liste von Owen Turtenwald, mit der er den Grand Prix in Albuq…(wie auch immer man das schreibt) vor einer Woche gewonnen hat. Ausschlaggebend dafür waren ein Artikel von ihm und der von William „Huey“ Jensen auf diversen Seiten, der dort aber leider Premium-Content war. Wie bereits im letzten Artikel angesprochen bringen Späße wie Whip of Erebos zwar im späteren Spiel einen Vorteil, aber das Ziel muss dann sein dorthin zu gelangen und da man in vielen Matches Karten wie Erebos, God of the Dead und Underworld Connections hinausnimmt und dadurch aggressiver spielen muss, will man dort des Öfteren gar nicht mehr hin.

Ich habe mich vorsorglich schon freitags angemeldet und konnte, nachdem ich im zweiten Anlauf doch auf der Spielerliste aufgetaucht bin und meine Deckliste abgegeben hatte, einen recht gemütlichen Vormittag ganz ohne Stress verbringen. Sprich: ich habe, wie das auf größeren Turnieren bei mir immer der Fall ist, die Gegend nach dem nächsten Supermarkt erkundet und meine zwei Freilose zum Frühstücken genutzt und mich mit ausreichend Coca Cola und Mars eingedeckt, um den Tag zu überstehen, Zucker und so, ihr wisst schon, legale Drogen halt. ;)

 

Runde 3 gegen Valery Ladizhenko mit GW Aggro


Die dritte Runde begann dann etwas… holprig, man könnte auch sagen erbärmlich schlecht. Ich halte eine Hand mit Thoughtseize, Desecration Demon, Devour Flesh, Mutavault und drei Swamps. Mein Gegner darf beginnen, nimmt Mulligan auf sechs und startet mit Elvish Mystic. Thoughtseize revealt drei Länder sowie Advent of the Wurm, wodurch er mit nichts zurückbleibt. Er zieht dann direkt den allerbesten Loxodon Smiter von oben und in einem Anfall von Wahnsinn denke ich mir, ich spiele Devour Flesh dann am Ende seines Zuges… der erneute Topdeck in Form von Polukranos, World Eater hat sich gefreut, dass sein Freund der Elf noch am Start war. Ich ziehe keinen einzigen Spell und versterbe sang und klanglos. Ich schaue mir dann noch die obersten Karten meines Decks an und stelle fest, dass ich mit dem richtigen Spielzug, Hero's Downfall gezogen hätte. In diesem Fall wäre ich zwar in seinem fünften Zug auf drei gefallen, das Board wäre aber Loxodon Smiter gegen Desecration Demon gewesen. Ich sterbe zwar dann an jeder Kreatur die er zieht, aber immerhin wäre es eine Chance gewesen.
Im zweiten Spiel starte ich dann mit Ultimate Price, zwei Lifebane Zombies, Hero's Downfall, Nightveil Specter und zwei Ländern, viel besser geht es also kaum. Er hat wieder den Elf, den ich aber diesmal gleich töte, da ich vorhatte mittels Lifebane Zombie das Race zu gewinnen. Er spielt dann Fleecemane Lion und der gute Zombie zeigt mir Elvish Mystic, Carven Caryatid, Boon Satyr, Selesnya Charm und Polukranos, World Eater. Ich entscheide mich für den Satyr, um mehr Schaden verursachen zu können als er. Er spielt im Anschluss die Caryatide und kein Land. Statt des Polukranos muss ich aber erneut einen Satyr nehmen, der frisch von oben kam, aber dank Hero‘s Downfall mache ich mir keine Sorgen. Er spielt dann nur den Elfen und Selesnya Guildgate und ich greife ihn mit meinen Zombies an und er fällt auf elf Leben. Ich kann hier nun entweder den Specter nachlegen oder mir Hero's Downfall offenlassen und entscheide mich für letzteres. Auch keine gute Wahl. Er spielt dann nämlich den bereits erwähnten Polukranos, World Eater aus und das in diesem Zug nachgezogen Gods Willing spielt den Beschützer. Ich kann ihn dann nur auf fünf angreifen, ziehe kein Removal und spiele den Specter. Seine legendäre Kreatur beseitigt dann meine beiden Untoten und da ich keinen Gray Merchant of Asphodel finde, bin ich dem Untergang geweiht. Wo übrigens der Fehler war? Lege ich den Specter statt des Hero's Downfall, greife ich im nächsten Zug an und er geht auf drei statt auf fünf. Er muss also beide Zombies töten, da bereits ein Zombie ihn sonst umbringt. Ich kann also getrost weiter sagen, und wenn er die Monströs-Fähigkeit aktivieren will mit Hero's Downfall reagieren. Aber halt, er hat doch Gods Willing? Stimmt er hat aber auch nur fünf Mana zur Verfügung und brauch diese alle für die Aktivierung. Natürlich kann er noch ein Land ziehen, dabei muss es sich aber um ein Standardland handeln, da dieses sonst entweder getappt ins Spiel kommt oder zwei Schaden verursacht, wodurch auch mein Nightveil Specter letal wäre.
Wenn jetzt allen der Kopf raucht, ich kann euch beruhigen, so kompliziert wie gerade eben wird es nicht mehr, aber ich war so schockiert von meinen Spielfehlern, dass ich sie hier in aller Ausführlichkeit dokumentieren musste. Nur zur Erinnerung an alle da draußen, ab einem gewissen Level wird schlechtes Spielen regelmäßig bestraft.
Matches 2-1
Games : 0-2

Runde 4 gegen Kreon Tseroulis mit Mono Blue Devotion


Ich darf anfangen und ein Thoughtseize Runde eins zeigt mir Jace, Architect of Thought, Thassa, God of the Sea, Master of Waves und Länder. Seine Gottheit wird entsorgt und meine Pack Rats machen das Spiel sehr einseitig. In der zweiten Partie hat Kreon zwar wieder Thassa am Start, aber dank meines Removals wird sie nicht gleich aktiv und mein Desecration Demon sorgt für viel Druck. Dank Nykthos, Shrine to Nyx kann er zwar all seine Kreaturen unblockbar machen, aber diesmal lässt sich mein Gray Merchant of Asphodel blicken und presst die letzten Schadenspunkte durch, während mein Demon jede Runde einen Blocker auffrisst. Magic kann so einfach sein.
Matches 3-1
Games : 2-2

Runde 5 gegen Mathieu Buchholzer mit Esper Control


Im ersten Spiel stellt er alle meine relvanten Bedrohungen ab, ich bringe aber wieder mal meinen Merchant ins Spiel und fange an, ihn langsam damit zu piesacken, was auch gut klappt, da er schon einiges an Removal hatte. Als er sein siebtes Land legt, tappt er gleich sechs Länder, entscheidet sich dann aber doch anders und spielt nichts aus. hier mache ich einen entscheidenden Fehler und lege mein sechstes Land nicht, da ich mit Aetherling rechne und diesen mittels Hero's Downfall und Ultimate Price sowie einem weiteren Hero's Downfall in meinem Zug zu entsorgen gedenke. Es passiert dann aber plötzlich ein Obzedat, Ghost Council und die fünf Länder und zwei Hero's Downfall schauen plötzlich richtig schlecht aus gegen seine drei offenen Länder für Dissolve. Ich muss also die Removal in seinem nächsten Zug spielen und er hat natürlich zwei Counter und ich sterbe kurze Zeit später. Die anderen Partien sind dann aber sehr unspektakulär. Ich habe jeweils zwei Lifebane Zombie’s und zwei weitere Discard-Spells zur Hand, wodurch seine Blood Baron of Vizkopa nicht das Spielfeld betreten und er von meinen gümmeligen Kreaturen besiegt wird.
Matches 4-1
Games : 4-3

Runde 6 gegen Ralph Seda mit Mono Blue Devotion


Die drei Spiele verlaufen alle nach demselben Muster. Ich spiele Thoughtseize, entferne seine Thassa, God of the Sea aus dem Spiel und sehe mich ein paar Züge später mit Thassa und Nykthos, Shrine to Nyx konfrontiert. Da ich nur einmal meinen Gray Merchant of Asphodel finde, verliere ich dieses Match dann, obwohl mein Gegner dreimal Mulligan auf sechs nimmt. Aber was soll man tun, Thassa und Nykthos sollten zu meinem wiederkehrenden Trauma werden. Damit bin ich schon recht früh im KO-Modus, wie schön. Matches 4-2
Games : 5-5

Runde 7 gegen Anders Hedman mit Esper Control


Die erste Partie fällt in die Kategorie ganz verrückt. Wenn ich mich recht erinnere habe ich zwei oder drei Underworld Connections, er dafür drei Detention Spheres und drei Supreme Verdicts. Er zieht dann vier Karten mit Sphinx's Revelation, geht wieder auf siebzehn Leben und ich bin kurz davor aufzugeben, ziehe dann aber meinen Merchant und da schon viele Removal, sowie zwei Sphinx's Revelations entsorgt sind, da ich eine weitere mit Thoughtseize erwischt hatte, entscheide ich mich dafür, mir noch einen letzten Angriffsversuch zuzugestehen. Es folgt dann gleich ein Mutavault und wir ziehen in Folge beide nur Länder und ich gewinne wirklich noch, wer hätte das gedacht.
Mein Duress zu Beginn des nächsten Games zeigt mir dann Länder, Aetherling und zwei Nightveil Specter. Da ich kaum mehr Removal im Deck hatte, war die Partie nach etwa fünf Minuten erledigt, der unfreiwillige „Mulligan“ hat hier auch nicht geholfen.
Ich habe dementsprechend etwas mehr Removal zurück ins Deck gepackt um nicht gegen die Specter zu versterben. Wenn mich meine Lebenspunkte und mein Gedächtnis mich nicht täuschen hat das dann auch ganz gut geklappt und eine Kombination aus Mutavault, Lifebane Zombie, Nightveil Specter und Devour Flesh haben sich seiner Barone und seiner Lebenspunkte angenommen.
Matches 5-2
Games : 7-6

Runde 8 gegen Benedikt Sonnenschein mit Mono Blue Devotion


Einer der Gegner, gegen den ich eigentlich nicht gerne spiele, da ich ihn aus früheren Tagen als recht kompetenten Spieler in Erinnerung hatte. Er beginnt dann gleich mit Cloudfin Raptor, Judge's Familiar und Mutavault und bounct meine Underworld Connections mittels Cyclonic Rift. Sein Jace, Architect of Thought findet dann auch gleich Bident of Thassa und ich fühle mich schon besiegt. Er lässt mich dann aber doch einmal mit meinem Desecration Demon angreifen und dank Gray Merchant of Asphodel ist das Spiel plötzlich wieder offen. Ich muss bloß einen Zwilling des Merchants finden und kann die Partie noch gewinnen. Ich schaffe aber in den nächsten acht Karten leider keine weiter Kopie aufzutreiben und sterbe schließlich an Thassa und Nykthos, da ich erneut nicht blocken darf.
Game 2 ist eher unspektakulär, da er Mulligan auf fünf nimmt und sich nicht einmal in Ansätzen wehrt.
Im Entscheidungsspiel hat er dann Turn 4 eine Aktive Thassa, God of the Sea am Board, aber dank Nightveil Specter, Desecration Demon und zweier Gray Merchants bin ich mir recht sicher, die Partie gewinnen zu können, vor allem auch, weil ein geklauter Judge's Familiar mir als Absicherung gegen Cyclonic Rift dient… außer er hat natürlich Cyclonic Rift und Nykthos, Shrine to Nyx… ihr könnt euch vorstellen wie es ausgegangen ist. Im Anschluss erzählt er mir noch, dass er das Rift laut Sideboard-Plänen eigentlich cutten sollte, aber sich spontan dagegen entschieden hat. Weiß man jetzt noch das die besseren Spieler gegen Mono Black Devotion Nykthos teilweise ebenfalls rausboarden, da man selten genug Permanentes kontrolliert und beide Karten ein- oder maximal zweimal im Deck sind, bekommt diese Niederlage einen bitteren Beigeschmack. Aber was soll man machen.
Matches 5-3
Games : 8-8

Runde 9 gegen Manuel Minucci mit Mono Black Devotion


Am Ende gab es dann doch noch das Mirror. Die erste Partie war dann auch wirklich lustig, wir hatten nämlich beide alles. Pack Rats, Removal für Pack Rats, Underworld Connections und Grey Merchants, aber davon ich hatte zwei und er nur einen. :)
Genau dasselbe gab es dann nochmal nur hatte er Nykthos, Shrine to Nyx und hat mich einfach mit zwei Underwolrd Connections, Desecration Demon und zwei Gray Merchants recht früh ausgekombot.

Im letzten Spiel des Turniers trifft sein Thoughtseize zwar meine Underworld Connections. Ich habe dann aber Removal für seine Pack Rats, finde genau im dritten Zug einen Nightveil Specter und kann seine zwei darauffolgenden Specters jeweils abstellen, was ihn zur Aufgabe bewegt.

 

Matches 6-3
Games : 10-9

Leider hat es beim vierten Grand Prix in diesem Jahr das erste Mal nicht für den zweiten Tag gereicht. Doppelt bitter, dass dies genau bei meinem Projekt „Road to GP Vienna“ passieren musste, aber das Leben ist eben kein Wunschkonzert.
Oder doch? Der gute Kollege Pfeffer hat dann nämlich noch 100€ gefunden und ich wurde noch ins 1516 im noblen ersten Bezirk eingeladen. Für Liebhaber von selbstgebrauten Bier absolut zu empfehlen und um 4 Uhr morgens war ich dann richtig froh, am nächsten Tag keine Pappkarten drehen zu müssen, weil wenn wir uns ehrlich sind, es geht doch bei solchen Events selten wirklich um die Karten sondern die Leute, die wilden Geschichten und die netten Abende im Anschluss.

In diesem Sinne, es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut, man sieht sich im Spielraum, in Prag, in Paris oder hoffentlich spätestens im März am nächsten Grand Prix in Wien.

In diesem Sinne

au revoir!

FloKi


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