Los geht’s oder besser gesagt los ging’s und Hallo beim ersten „echten“ Artikel der Serie „Road to GP Vienna“. (Falls irgendjemandem das Ganze noch nichts sagt,
gibt’s hier den einführenden Artikel zur Serie.)
In den letzten zwei Wochen gab es hauptsächlich Vorbereitung theoretischer Natur, aber auch schon das erste FNM sowie den ersten Draft!
Am Beginn musste ich mich natürlich für ein Event-Deck entscheiden. Nachdem ich ja de facto keine Einzelkarten hinzukaufen kann, sollte die Wahl schon gut durchdacht sein. Die wichtigsten Faktoren, dafür sind schnell erklärt. Es sollte bei einem FNM-Turnier legal sein, womit sämtliche Innistrad-Block-Event-Decks schon von vorhinein ausscheiden. Manche davon mögen zwar eine gute Wahl darstellen, wenn man ein paar Euro zusätzlich in der Tasche hat, aber diese Option habe ich leider zumindest in den ersten Wochen in keinem Fall. Es sollte möglichst teure beziehungsweise gut vertauschbare Karten beinhalten. Das ist vor allem dann wichtig, wenn man noch nicht weiß, ob man diese Art von Deck im Endeffekt spielen will. Was bringen Karten mit höherem Wert, wenn man sie dann schwer vertauschen kann, vor allem bei Karten, die bald rotieren, sprich das Format verlassen, ist das ein ganz wesentlicher Punkt. Das führt auch gleich zum nächsten für mich sehr wichtigen Punkt. Nach Möglichkeit alle Karten, die bald wegfallen oder nicht spielstark genug sind, sollten entweder allgemein gut vertauschbar sein oder eine gewisse Anziehungskraft für Casual-Spiele haben.
Entsprechend dieser Kriterien bin ich sämtliche Event-Decks des Return-to-Ravnica-Blocks durchgegangen.
Return to Ravnica
Rakdos – Wrack and Rage
Lands
13 Mountain
8 Swamp
1
Dragonskull Summit 2
Rakdos Guildgate Creatures
2
Hellhole Flailer 3
Knight of Infamy 2
Lightning Mauler 4
Rakdos Cackler 4
Rakdos Shred-Freak 3
Rix Maadi Guildmage 2
Stonewright 2
Stromkirk Noble Instants
2
Brimstone Volley 1
Rakdos Charm 4
Searing SpearSorceries
1
Devil's Play 1
Mizzium Mortars 1
Nightbird's Clutches 4
Pillar of Flame Sideboard
2
Brimstone Volley 3
Duress 2
Electrickery 2
Faithless Looting 1
Grafdigger's Cage 2
Murder 2
Ultimate Price 1
Vexing Devil Hier hat man eine zweifärbige Variant des eigentlich klassisch einfarbigen roten Aggro-Decks mit ausreichend Schüssen, um das Spiel noch zu gewinnen, wenn die gegnerischen Kreaturen schon unüberwindliche Hindernisse darstellen.
Die Rares sind mit
Dragonskull Summit, 2
Stromkirk Noble,
Devil's Play,
Mizzium Mortars,
Grafdigger's Cage und
Vexing Devil durchaus spielstark, immerhin hat jede davon bereits ihren Auftritt in einem relevanten Turnierformat gehabt, leider rotieren sie jedoch bis auf
Mizzium Mortars alle bald hinaus beziehungsweise ist es nicht sicher, ob sie neu aufgelegt werden. Nimmt man den Fakt hinzu, dass sie monetär nicht in der Liga von
Thragtusk oder Shockländern mitspielen, ist leicht ersichtlich, warum dieses Deck nicht in meine engere Auswahl kommt.
Golgari - Creep and Conquer
Lands
4
Evolving Wilds 8 Forest
3
Golgari Guildgate 1
Grim Backwoods 7 Swamp
1
Woodland Cemetery Creatures
2
Daggerdrome Imp 3
Dawntreader Elk 1
Deadbridge Goliath 1
Disciple of Bolas 2
Dreg Mangler 4
Drudge Beetle 1
Druid's Familiar 3
Korozda Guildmage 2
Slitherhead 2
Trusted Forcemage 1
Ulvenwald Tracker 4
Vampire Nighthawk 1
Wolfir Silverheart Spells
2
Golgari Charm 4
Tragic Slip 1
Ultimate Price 2
Victim of Night Sideboard
3
Bramblecrush 2
Duress 2
Ghost Quarter 4
Strangleroot Geist 1
Thragtusk 3
Vile Rebirth Fangen wir mit den Rares an -
Grim Backwoods,
Woodland Cemetery,
Deadbridge Goliath,
Disciple of Bolas,
Ulvenwald Tracker,
Wolfir Silverheart und
Thragtusk. Wieder hat man das gleiche Problem wie oben, da ich mit den wenigsten Karten länger Freude hätte. Hinzukommt, dass ich hier nicht wie oben Karten hätte, die zwar wenig wert sind, aber vermutlich vertauschbar, sondern
Thragtusk und… nichts. So oder so ähnlich stelle ich mir das vor, denn selbst die vorhandenen Uncommons finden außerhalb Standards kaum Anwendungen.
Um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen denke ich nicht, dass eine Midrange-lastige Strategie mit einem nicht komplett ausstaffierten Deck erfolgsversprechend ist. Wenn meine Karten schon nicht das höchstmögliche Powerlevel besitzen, dann will ich zumindest die Möglichkeit besitzen, den Gegner zu töten, bevor der Vorteil seiner besseren Karten wirklich zu tragen kommt oder die Möglichkeit haben, mittels einer Kombination aus schwächeren Karten zumindest potentiell einen Vorteil ziehen zu können, den er nicht mehr aufholen kann. Also – NEXT!
Boros - Rally and Rout
Lands
3
Boros Guildgate 1
Clifftop Retreat 8 Mountain
10 Plains
1
Slayers' Stronghold Creatures
1
Ash Zealot 4
Boros Elite 1
Champion of the Parish 4
Doomed Traveler 2
Firefist Striker 2
Lightning Mauler 1
Silverblade Paladin 3
Skyknight Legionnaire 1
Spark Trooper 2
Sunhome Guildmage 1
Thalia, Guardian of Thraben 2
Truefire Paladin Spells
2
Boros Charm 4
Gather the Townsfolk 4
Pillar of Flame 3
Searing Spear Sideboard
3
Bonds of Faith 3
Electrickery 2
Oblivion Ring 2
Skullcrack 2
Thunderous Wrath 3
War Priest of Thune Hier drängt sich natürlich direkt der Vergleich mit dem Boros Deck auf. Beide sind zweifarbige kreaturenbasierte Aggro-Decks mit mehr oder weniger Direktschaden. Die Rares mögen zwar für das Boros-Deck sprechen, aber allein wegen des Playsets
Rakdos Cackler und den damit wesentlich besseren 1er-Drops für diese Art von Archetyp würde ich mich der dunklen Seite der Macht ziehen.
Die Rares weisen auch ein ähnliches Problem auf. Es sind zwar alle gut,
Clifftop Retreat,
Slayers' Stronghold,
Ash Zealot,
Champion of the Parish,
Silverblade Paladin,
Spark Trooper und
Thalia, Guardian of Thraben. Jedoch die einzige die mir erhalten bliebe nach der Rotation, ist die mit Abstand schlechteste, nämlich
Spark Trooper.
Weiter geht es mit
Simic - Thrive and Thrash
Lands
2
Evolving Wilds 10 Forest
6 Island
1 Mountain
4
Simic Guildgate Creatures
2
Acidic Slime 4
Arbor Elf3
Borderland Ranger 1
Deadeye Navigator 1
Dungeon Geists 2
Fog Bank 1
Gruul Ragebeast 2
Mist Raven 1
Sphinx of Uthuun 3
Strangleroot Geist 1
Thragtusk 1
Wolfir Silverheart 1
Yeva, Nature's Herald Spells
1
Bramblecrush 4
Farseek 2
Ground Assault 3
Urban Evolution 4
Verdant Haven Sideboard
4
Dissipate 4
Flames of the Firebrand 2
Naturalize 2
Negate 3
Rancor Fangen wir mit den positiven Aspekten an. Für ein Midrange-Event-Deck wurde hier vieles richtig gemacht. Obwohl keine Rareslots ins Manafixing investiert wurden, hat man ein dreifarbiges Deck mit solider Manaversorgung und mit einem einzigen
Steam Vents sollte man dank der schon vorhandenen Farseeks schon überdurchschnittlich gut dastehen. Weiters wird durch
Arbor Elf und
Borderland Ranger dafür gesorgt, dass man seine bunten teuren Spells auch rechtzeitig ausspielen kann.
Deadeye Navigator und Yeva, Nature’s Herald ermöglich sehr spektakuläre Situationen und Spieloptionen, wodurch das Deck einfach einen unglaublichen Spaßfaktor bietet. Woran scheitert es dann? Wieder einmal an den Rares,
Thragtusk als einziger finanzieller Faktor und
Gruul Ragebeast als einzige beständige Karte bieten nicht das, wonach ich Ausschau halte, vor allem wenn die Uncommons wieder nicht so beeindruckend sind.
Last but not least
Strength of Selesnya
Lands
4
Evolving Wilds 6 Forest
1
Godless Shrine 1
Grove of the Guardian 7 Plains
4
Selesnya Guildgate 1 Swamp
Creatures
1
Champion of Lambholt 2
Doomed Traveler 1
Geist-Honored Monk 1
Odric, Master Tactician 2
Vitu-Ghazi Guildmage 1
Wayfaring Temple Spells
1
Advent of the Wurm 4
Call of the Conclave 1
Growing Ranks 1
Increasing Devotion 4
Intangible Virtue 3
Lingering Souls 1
Parallel Lives 2
Rancor 3
Rootborn Defenses 4
Selesnya Charm 4
Wake the Reflections Sideboard
4
Centaur Healer 3
Druid's Deliverance 4
Pacifism 1
Rogue's Passage 3
Sundering Growth Gleich vornweg – wir haben einen Gewinner.
Das Deck verbindet einfach unglaublich viele von den Dingen, die ich wollte. Einige gute Uncommons, die ich weiter verwenden kann, die, bei denen das nicht der Fall ist, werden in mehreren Formaten gespielt, wie
Lingering Souls,
Intangible Virtue und
Rancor. Auch die Rares sind durchaus gut mit
Godless Shrine und
Advent of the Wurm als Highlights, wirkliche Rohrkrepierer ist dafür nur
Champion of Lambholt. Der Rest,
Grove of the Guardian,
Geist-Honored Monk,
Odric, Master Tactician,
Wayfaring Temple,
Parallel Lives and
Growing Ranks, bleiben entweder legal oder sind halbwegs realistisch zu vertauschen.
Auch von der Spielstärke ist das Deck für ein Preconstructed-Deck ziemlich stark, hat es doch bis auf
Wake the Reflections keine wirklich schlechte Karte und solange man nicht gegen
Angel of Serenity spielt, kann man auch durchaus realistisch die meisten Spiel gewinnen.
Der Nachteil ist leider, dass man mit dem Deck wenig mit Können herausholen kann, da es sich dann im Endeffekt doch einfach um ein grün-weißes Kreaturen-Deck handelt. Selbstverständlich kann man den Gegner auch einmal unvorbereitet mit
Rootborn Defenses komplett zerstören, dann aber meist nur, weil er selber nicht so mitgedacht hat. Aber was soll man machen, man kann nicht alles haben.
Die erste Änderung, die ich übrigens vorgenommen habe, war,
Wake the Reflections bis auf weiteres ins Sideboard zu verbannen und die Zentauren von Beginn an aufs Spielfeld zu lassen, man will sich das Leben ja selber nicht unnötig erschweren.
Bevor ich mir weitere Verbesserungen überlegen konnte, musste ich jedoch meinen ersten Draft hinter mich bringen, nämlich meinen ersten überhaupt im Format Return to Ravnica/Gatecrash/Dragon’s Maze, was sich auch gleich rächen sollte.
Nach
Pyrewild Shaman und
Blood Scrivener sehe ich mich schon in Richtung Rakdos gehen, werde dann aber mit aller Härte in Simic gedrängt und lande in einem mehr oder weniger guten 5C-Control-Deck.
Lands
2
Simic Guildgate 1
Izzet Guildgate 1
Golgari Guildgate 5 Forest
4 Islands
4 Swamps
1 Plains
Creatures
1
Grim Roustabout 1
Gatecreeper Vine 1
Kraul Warrior 1
Blood Scrivener 1
Stonefare Crocodile 2
Drakewing Krasis 1
Dreg Mangler 1
Lazav, Dimir Mastermind 1
Towering Indrik 2
Opal Lake Gatekeepers 1
Haunter of Nightveil 1
Golgari Longlegs 1
Carnival Hellsteed 1
Risen Sanctuary Spells
1
Agoraphobia 1
Prophetic Prism 1
Dimir Charm 1
Verdant Haven 1
Pilfered Plans 1
Golgari Cluestone 1
Krasis Incubation Die Spiele an sich waren leider recht unspektakulär. Erste Runde gewinne ich problemlos gegen das vierfarbige Aggro-Deck, das in der ersten Partie-Orzhov vortäuscht und in der zweiten in den ersten 3 Runden Forest, Mountain, Swamp legt. Runde 2 darf ich dann dankenswerter Weise gegen den Mann mit Bye ran, dessen Deck auch nicht sonderlich berauschend ist und auf große Gegenwehr verzichtet. Aber immerhin verspricht er mir sein Unfliching Courage im Gegenzug für meinen
Dreg Mangler am Ende des Turniers, redlich ernährt sich das Eichhörnchen.
Das Final splitte ich dann zum Glück, weil das Spiel um den zusätzlichen Booster verlier ich sang- und klanglos gegen das sehr solide Extort-Deck.
Immerhin gibt es in den Preisboostern ein Legion’s Initiative, womit ich so etwas wie meine erste Tauschkarte besitze.
Das FNM am nächsten Tag haken wir einfach als lustig war es ab. Die erste Runde gewinne ich recht problemlos, dann werden mir aber von zwei echten Turnier-Decks die Grenzen aufgezeigt. Die letzten beiden Runden gewinne ich dann doch noch irgendwie, was Hoffnung für eine verbesserte Liste aufkeimen lässt. Was ich leider feststellen musste, ist, dass die beste Karte in meinem Deck mit Abstand
Lingering Souls ist, die man aber weder zuverlässig flashbacken kann noch lange weiter zur Verfügung hat. Gleiches gilt auch für
Intangible Virtue, womit ich mir bis zum nächsten Artikel Gedanken machen muss, in welche Richtung ich mit dem aktuellen Deck gehen will.
Immerhin konnte ich den
Godless Shrine aus dem Event-Deck zusammen mit Legion’s Initiative gegen zwei
Advent of the Wurm,
Precinct Captain und
Scion of Vitu-Ghazi tauschen, was für den aktuellen Stand so etwas wie ein MEGA-Deal ist. Ach und irgendwer meinte, er knickt seine Avacyn’s Pilgrim und lässt sie zurück… ohne mich!
Zum Abschluss dieser Episode noch die kurze Visualisierung des aktuellen Decks, sowie meiner relevanten Tauschkarten, ich denke das ist noch übersichtlicher als eine geschriebene Liste, auch wenn das hoffentlich nicht mehr lange so bleibt.
Dann bis zum nächsten Mal, mit weniger Theorie, dafür mit einem Plan für das Deck in den nächsten Wochen und mehr knackiger Turnier-Action als diesmal.
Bis dann
FloKi