Herzlich willkommen wieder einmal!

Theros hat mittlerweile die Bühne betreten und egal, wie einem die Edition prinzipiell so gefällt, zumindest eines haben Wizards of the Coast gut hinbekommen. Wenn man einmal so einen aktiven Gott in einem Limited Match besiegt hat, fühlt man sich schon ein bisschen wie Kratos im Konsolen-Spektakel God of War (für alle, die das nicht kennen sollten, hier einmal ein Trailer).

Prinzipiell habe ich mich eigentlich das ganze Prerelease lang genauso gefühlt, weil mein Pool einfach leider wirklich
schlecht bestückt war. Kaum Rares und die, die am Start waren, dann auch noch eher von der schwachbrüstigen Sorte oder in den falschen Farben.

Im Laufe des Turniers habe ich dann drei verschiedene Decks gespielt, weil der Pool dann einfach so schlecht war, dass es einfach mehrere am wenigsten schlechte Konstrukte gab. Das erste war ein klassisches blau-weißes Heroic-Deck, mit ausreichend Equipments um genug Möglichkeiten zu haben, um die Fähigkeiten der Kreaturen auch auszulösen… ja, ganz genau, mit diesem Deck habe ich dann genau eine Partie gespielt, lesen sollte man können.

Wenig überraschend verliere ich diese dann auch gegen Moritz Summereder mit seinem weiß-roten Aggro-Deck, das neben Anax and Cymede sowie Fabled Hero auch noch zwei Lightning Strike im Angebot hat, die einen Zug, bevor mein Haufen sich durchsetzen kann, für mein Ende sorgen.

Das Sideboarden dauert dann etwas länger, da ich etwas brauche, um auf ein sinnvolles Deck zu kommen. Im Endeffekt wird es dann dieses hier:

8 Forest
8 Plains
1 Swamp
Sedge Scorpion
Leafcrown Dryad
Opaline Unicorn
2 Observant Alseid
Fabled Hero
Ephara's Warden
Nylea's Disciple
Celestial Archon (Prerelease Promo)
2 Silent Artisan
Setessan Griffin
Centaur Battlemaster
Pheres-Band Centaurs
Nessian Asp
Nemesis of Mortals
Gods Willing
Traveler's Amulet
Fleetfeather Sandals
Time to Feed
Artisan's Sorrow
2 Lash of the Whip

Die guten Rares wie Anax and Cymede oder auch Hammer of Purphoros müssen leider auf der Ersatzbank Platz nehmen, da rot keinerlei weitere spielbare Karten zur Verfügung stellt. So muss ich eben mit diesem eher schwachen Deck vorlieb nehmen, mit der Hoffnung die ersten Züge zu überleben um dann mit meinen großen Kreaturen das Spiel zu meinen Gunsten entscheiden zu können, notfalls auch mittels ein paar geflügelter Sandalen. Dass das Deck dann auch noch den einen oder anderen Füller spielen muss, wie etwa Silent Artisan oder Pheres-Band Centaur, ohne echte Bomben, stimmt mich für den restlichen Turnierverlauf dann auch nicht sehr positiv, aber man kann nicht alles haben.

Der arme Moritz macht dann aber in den zwei folgenden Spielen dankenswerterweise genau das, was mir keine große Angst macht, nämlich kleine Kreaturen langsam ausspielen, und meine Bodenarmee nimmt sich seiner an. Er hat zwar in beiden Spielen wieder seine beiden Rares, aber die werden einfach ausgepeitscht und verfüttert und gut ist.

Als nächstes darf ich gegen Thomas ran, der es mit schwarzen und blauen Kreaturen der Lüfte probiert. Mein Deck macht das, was es am besten kann, nämlich stupide dicke Kreaturen auslegen.

Wir bekriegen uns nämlich beide in den ersten paar Zügen kaum, da er nur einen 3/3-Defende zur Verfügung hat und ich… ja, nichts eigentlich, meine Patscherln habe ich halt wieder mal vorsorglich unter dem Sofa hervorgeholt, vielleicht kann man sie ja brauchen. So kommt es dann auch, denn mein heldenhafter Zentaure lässt sich einfach verzaubern und ist plötzlich 8/8 und sehr wachsam. Nach seiner Ausrüstung kontrolliert er dann auch einfach Luft- und Bodenraum und ein paar Chumpblocks später gewinne ich das Spiel. Nachdem sich mein Deck also in der ersten Partie von seiner unfairsten Seite gezeigt hat, gönne ich mir in der zweiten einfach einen Mulligan auf fünf und versterbe kurze Zeit später. Thomas ist dann aber ein fairer Zeitgenosse, nimmt im Entscheidungsspiel einfach
keinen Mulligan und legt außer Sümpfen nichts, wodurch er meinem extrem aggressiven Start aus 4er-, 5er- und
6er-Drop zum Opfer fällt. Trotzdem nimmt er seine Niederlage ganz gelassen und ist auch sonst ein sehr angenehmer Zeitgenosse, so wie eigentlich fast alle meine Gegner auf dem Turnier.

Runde drei schlägt mein Gegner dann ein bisschen aus der Reihe, lag aber wohl daran, dass sein Deck so gut war, dass er einfach ein bisschen sauer war, dass ich ihm nicht zu seinen zusätzlich unglaublich beeindruckenden Spielfähigkeiten gratuliert habe.

Aber bei Chained to the Rocks, Wingsteed Rider, Labyrinth Champion, Dauntless Onslaught und einem weiteren Pump-Spell sowie Phalanx Leader, Wingsteed Rider, Labyrinth Champion, Dauntless Onslaught und wieder Chained to the Rocks und dem Kommentar, dass mein Deck ja auch einfach scheiße sei, ist mir das vielleicht einfach entfallen. Aber was soll‘s, war vermutlich sein erstes Turnier, da kommt sowas schon mal vor.

Dauntless Onslaught und Phalanx Leader haben mich dann auch noch weiter begleitet. Emil Singer fand nämlich, dass man schon gute Aggro-Decks bauen kann im aktuellen Sealed-Format und Soldier of the Pantheon und Fleecemane Lion inklusiver spontaner Verstärkung sowie Phalanx Leader, drei Pump-Spells und Time to Feed lassen mir nicht einmal den Funken einer Chance – ja, ja, so schnell kann’s gehen und man ist fürchterlich deprimiert.

An dieser Stelle habe ich dann aber einfach beschlossen, mir Input von außer zu holen und der gute Oli Polak-Rottmann wurde mit der Kontrolle meines Pools zwangsbeglückt. Er fand den Pool zwar nicht wirklich besser als ich, hat aber dennoch ein weiteres Deck gefunden, das man als spielbar bezeichnen konnte. Es fiel zwar eher in die Kategorie experimentell, aber wo, wenn nicht am Prerelease sollte man so etwas denn ausprobieren. Die letzten drei Runden wurden also hiermit in Angriff genommen:

8 Island
7 Plains
1 Forest
Favored Hoplite
Leonin Snarecaster
Artisan of Forms
Omenspeaker
Battlewise Hoplite
Triton Fortune Hunter
3 Wavecrash Triton
2 Observant Alseid
Fabled Hero
Ephara's Warden
Prescient Chimera
Celestial Archon (Prerelease Promo)
Triton Tactics
2 Warriors' Lesson
Gods Willing
Traveler's Amulet
2 Chosen by Heliod
Fate Foretold
Griptide

Auch dieses Deck hat den einen oder anderen Füller, ist aber zumindest wesentlich synergetischer als das grün-weiße Deck. Zusätzlich hat man mit Artisan of Forms noch eine Karte, die das Angreifen für den Gegner
noch einmal deutlich erschwert. Dass man mit diesem Deck auch noch durch Können weit mehr Vorteile herausholen kann als durch ersteres, ist dann noch eine nette Zugabe.

Runde 5 geht es dann gegen Martin Theilinger, der ebenfalls das Bant-Heroic-Deck am Start hat. Ich lege also
Battlewise Hoplite, Heliod erwählt ihn und eine Göttergabe verleiht ihm neben Wachsamkeit nochmals +2/+2 und plötzlich ist der gute Mann 6/8 und wird beim Angreifen nicht mehr getappt. Martin versucht dann den Vierfach-Block, nur um an Griptide zu scheitern und davon erholt er sich dann auch nicht mehr. Dummerweise hat er aber auch einen Hoplit und diesen aggressiven Start kann ich auch wegen eines Mulligans nicht so richtig abwehren. Die dritte Partie wird dann von einem recht spektakulären Stunt beendet. Er hat nämlich auch den weißen Pfad gewählt und legt mir recht früh einen Celestial Archon vor die Nase. Zum Glück habe ich Artisan of Forms auf der Hand und finde meinen eigenen Archon und plötzlich sind drei von diesen Zeitgenossen am Spielfeld; da ich aber die Überzahl habe, stehe ich mit 3-2 endlich wieder positiv.

Als nächster stellte sich mir Moritz Lingenfeld in den Weg. Er hatte sich für ein Jund-Deck entschieden, sprich
große Kreaturen mit verhältnismäßig viel Removal. Dummerweise macht das meiste davon nur vier Schaden in diesem Format und ich lasse meinen Battlewise Hoplite zügig auf 6/6 anwachsen und habe dann für sein einziges echtes Removal auch noch Gods Willing zur Hand. Irgendwie braucht dieses Deck selten mehr als eine Kreatur. :) Im zweiten Durchgang gerate ich dann aber dank Insatiable Harpy doch früh unter Druck, da diese durch Ordeal of Erebos langsam wächst. Celestial Archon kommt dann aber gerade noch rechtzeitig, um sie am weiteren Angreifen zu hindern, während ich mit Wavecrash Triton den Boden zumauere. Dankenswerterweise zieht er dann aber an der für ihn falschen Stelle zwei Länder, während ich ganz vergnügt zwei Warriors'’Lesson finde, sein Team tappe und ein paar Extrakarten ziehe, die dann auch reichen, um die Partie auf mickrigen zwei Lebenspunkten zu drehen.

Damit geht es in der letzten Runde um zwei oder fünf Booster, wobei ein 5-2 mit diesen Decks schon wirklich ein Glücksfall wäre. Thomas Schrödl ist mein letzter Gegner des Tages und angesichts unserer Spiele ein richtig netter Gegner. Im ersten Spiel liefern sich seine rot-schwarzen Horden mit meinen Kreaturen ein knappes Rennen. Im entscheidenden Zug spielt er Portent of Betrayal auf eine meiner Kreaturen und hat noch eine Handkarte. Sollte diese fünf Schaden machen, bin ich tot, falls ich mein God’s Blessing nicht spiele, gewinne aber ansonsten das Spiel im nächsten Zug mit Sicherheit. Da er nur drei ungetappte Länder hat, entscheide ich mich dafür das Risiko einzugehen. Seine letzte Handkarte war dann Minotaur Skullcleaver, dummerweise hatte er aber einen Rageblood Shaman im Spiel, womit er exakt genug Schadenspunkte austeilen konnte. Zum Glück bleibt mein Fehler ungestraft, weil er in den darauffolgenden Partien Mulligan auf fünf bzw. auf vier nimmt. Er wehrt sich zwar mit zwei Insatiable Harpies nach Leibeskräften, im Endeffekt reicht es aber einfach nicht, um den Kartennachteil auszugleichen.

Somit habe ich das Prerelease doch noch zu einem positiven Abschluss gebracht und aus meinen fünf Preisboostern lachen mich einige Goodies an, namentlich Gift of Immortality, Nykthos, Shrine to Nyx,Fleecemane Lion, Temple of Triumph und… ELSPETH, Sun's Champion! Da hat sich das Prerelease doch wirklich noch ausgezahlt. :)

In der nächsten Woche gab es dann auch einen Draft, ebenfalls bereits mit Theros. Meine stolperhaften Draftpicks
erspare ich euch zumindest diesmal noch, da ich einfach noch zu wenig Plan vom Format habe, meine Tipps würden euch höchstens schaden. ;)

Herausgekommen ist dann jedenfalls dieses „aggressive“ Boros-Deck:

9 Mountain
8 Plains
Hopeful Eidolon
Phalanx Leader
Arena Athlete
Akroan Hoplite
Lagonna-Band Elder
Minotaur Skullcleaver
2 Two-Headed Cerberus
Ill-Tempered Cyclops
2 Purphoros's Emissary
3 Borderland Minotaur
Titan's Strength
Coordinated Assault
Gods Willing
2 Lightning Strike
Dauntless Onslaught
Spear of Heliod
2 Rage of Purphoros

Prinzipiell hat das Deck schon einige gute Karten, inklusive der Rarebombe, aber wie sooft hat es nicht für das richtige Aggro-Deck gereicht, weil einfach die qualitativ hochwertigen, frühen Kreaturen fehlen, während sich im hinteren Bereich der Manakurve ein Stau bildet. Hätte man statt ein oder zwei Minotauren noch Akroan Hoplites oder Phalanx Leader und statt der Cerberuse bessere 3er-Drops, wäre das Deck gleich um einiges stärker.
So würde es hoffentlich für ein 2-1 reichen.

Den Anfang mach Thomas, der ein schwarz-weißes Defender-Deck gezimmert hat mit vielen Returned Phalanx und
Guardians of Meletis. Hinter diesen Halunken versteckt er sich dann auch die ganze Zeit, während er mittels Fleetfeather Sandals meine Verteidigungsmaßnahmen umgeht. Sein Hopeful Eidolon sorgt dafür, dass seine Lebenspunkte nicht zu weit sinken und so verlier ich die erste Partie dann auch gleich einmal… gegen das Mauern-Deck, spricht nicht für mein Ansammlung von Karten. Nachdem er die Sandalen in zweifacher Ausführung hatte und ich kaum Flieger, habe ich Wild Celebrants geboardet, die dann gleich zweimal ein viel lohnenswerteres Ziel finden,
nämlich Opaline Unicorn, da er einige Male seinen vierten Landdrop auslässt. Dasselbe wiederholt sich dann gleich noch einmal und ich gewinne diese Partie doch noch.

Gewonnene Erfahrung:
Hopeful Eidolon ist wesentlich besser als es in der Theorie wirkt.
Selten gab es in einem Draftformat soviele Sideboardoptionen, sollte man aktuell nie vergessen!
Rage of Purphoros und auch Lash of the Whip sind nicht so gut, wie sie auf den ersten Blick wirken, da die Kreaturen, die man damit tötet, meist wesentlich günstiger waren, wodurch man dementsprechend meist gehörig Tempo verliert.

Tom Tucek ist mein nächster Gegner und sofern das geht, hat er ein blau-weißes Control-Deck mit einigen Divine Verdict und dicken Tieren gedraftet, allen voran Hundred-Handed One. Im ersten Spiel habe ich dann leider den perfekten Start mit Phalanx Leader, Lagonna-Band Elder und Borderland Minotaur. Als er sich dann doch dazu entscheidet zu blocken, gerät das dank Lightning Strike und Dauntless Onslaught zum Desaster und von diesem Gemetzel erholt er sich dann auch nicht mehr. Partie zwei ist ebenso schnell erzählt, versteckt er sich doch hinter seinem hunderthändigen Freund, während mir Soldier of the Pantheon und Cavalry Pegasus den Garaus machen. Und wie beendet man so eine spannende Partie? Der Herr Tucek zieht einfach keine Länder, also doch, aber nie mehr als zwei.

Gewonnene Erfahrung:
Dauntless Onslaught hat meines Erachtens durchaus First-Pick-Potential, da es sinnvolles Blocken für den Gegner de facto unmöglich macht.
Cavalry Pegasus ist im richtigen Deck sehr stark. Angenehm ist, dass es sich dabei eigentlich immer um das Heroic-Deck in W/X handelt, wodurch man ihn trotzdem noch spät aufsammeln kann. Egal ob er Battlewise Hopelite, Akroan Hopelite oder auch Staunch-Hearted Warrior mitnimmt, euer Gegner wird sich selten freuen.

Zum Abschluss durfte ich dann noch gegen Valentin Mackl ran, wollte aber eigentlich nicht mehr spielen und so belohnte mich mein Deck mit Screw auf drei bzw. zwei Ländern und einem schnellen Tod.

Gewonnene Erfahrung:
Auch Aggro-Decks brauchen in Limited meist vier Länder, um sinnvoll operieren zu können.

Wenigstens haben die Preisbooster noch ein Hero's Downfall und einen Temple of Abandon hergegeben, insofern hat es also gepasst. :)

Constructed hat sich in den letzten Wochen mehr auf testen beschränkt und leider hat sich Steam Augury als nicht so beeindruckend wie erhofft herausgestellt. Sieht man sich die Ergebnisse der ersten größeren Turniere an, wird es wohl auf Mono-Rot hinauslaufen, da alle anderen guten Decks dreifärbig sind und gefühlt zehn oder mehr Mythic Rares aufweisen. Solltet ihr aber eine Super-Secret-Tech am Start haben, lasst es mich einfach wissen. Ansonsten immer her mit euren Chandra's Phoenix!

Bis zum nächsten Mal, FloKi



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