(T)Heros?


Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von Road to GP Vienna! Diesmal mit etwas weniger Turnier-Inhalt, da ich in den letzten zwei Wochen mit Uni und GP Prag zeitlich recht eingeengt war, dafür endlich mit den ersten Karten aus dem Theros-Spoiler, damit sich an der Constructed Front endlich mal wieder etwas tut!

Aber fangen wir erst einmal mit dem Draft an, nehmt es mir bitte nur nicht zu übel, wenn manche Situationen nicht genau stimmen, da Teile meiner Mitschriften inklusive MP3-Player bei irgendwem in Prag geblieben sind und mein Gedächtnis nach 3 Drafts sowie einem Sealed in 4 Tagen an seine Grenzen stößt. Aber nun zum Draft!

Dank Opportunity, der stärksten Uncommon im Set, war schon recht früh klar, in welche Richutng sich das Deck bewegen würde. Bloß die Zweitfarbe war recht lange offen, da ich im ersten Booster zwar Flames of the Firebrand und Shock bekomme, aber dann keine weiteren Karten. So entscheide ich mich dann für Grün und bekomme noch Hunt the Weak, Rumbling Baloth und ähnliches.

Das Deck sah dann wie folgt aus

8 Forest
9 Island
Manaweft Sliver
2 Seacoast Drake
Deadly Recluse
Wall of Frost
Scroll Thief
Advocate of the Beast
Water Servant
2 Rumbling Baloth
2 Nephalia Seakite
Sporemound
2 Messenger Drake

Essence Scatter
3 Claustrophobia
Time Ebb
Divination
Hunt the Weak
Opportunity

Trotz Manaweft Sliver habe ich mich gegen einen Rot-Splash entschieden, da die Qualität des Decks an sich ausreichend ist und ich durch Claustrophobia schon genug Removal hatte. Man darf nicht immer seiner Gier nachgeben.
Runde 1 darf ich dann gegen Florian Proksch antreten, der blau-schwarz gedraftet hat. Das erste Spiel verläuft an sich recht gut für mich, ich habe etwas Druck am Tisch und bin im Race vorne dank einiger Flieger wie Messenger Drake. Er zieht dann jedoch Air Servant und plötzlich sieht es ganz düster für mich aus. Als er dann aber angreift und mein Seacoast Drake blocken darf, beginne ich schon zu ahnen, dass mein Gegner seinen Air Servant wohl nicht so genau gelesen hat. Er verzichtet dann auch im nächsten Zug darauf meine Kreaturen zu tappen und ich kann das Spiel noch knapp für mich entscheiden. In der zweiten Partie fügen wir uns beide gemütlich ein paar Schadenspunkte zu und dann endet mein Lebenspunktezettel mit dem Wort „OPPORTUNITY!“. Da habe ich ihn dann wohl unter Extrakarten begraben.

Weiter geht es gegen Peter. Der hatte zwar prinzipiell ein recht gutes Deck und konnte meine Anfangsoffensive mit Sengir Vampire und Volcanic Geyser auch kurz bremsen, doch Claustrophobia kümmert sich um den Vampir und die Biester und ihr Advokat machen kurzen Prozess. Die andere Partie dürfte recht einseitig gewesen sein. Seine Lebenspunkte nehmen bis auf eine kurze Erholungsphase, wohl durch Mark of the Vampire, stetig ab, während meine nie unter 16 fallen.

Durch meine vorhergegangenen Siege gehe ich topmotiviert in die letzte Runde gegen Robert Peternell. Der tut zwar so, als würde er mir eine Chance lassen, in dem er gemütlich Spinnen aller Art legt, sei es Deadly Recluse oder Giant Spider, während ich feige Flieger und kleine Sporemound-Kameraden bastle, aber dann doch einfach den gute Archangel of Thune legt. Der lässt dann stetig seinen Woodborn Behemoth wachsen bis mein Water Servant nicht mehr groß genug ist, um diesen sinnvoll zu blocken und dann bin ich auch schon tot. Und die letzte Parte des Tages war dann auch genau wie die erste, aber immerhin hatte ich das Gefühl mitgespielt zu haben.
Zwei Preisbooster später war ich dann einen Scourge of Valkas und einen Megantic Sliver reicher und hatte das dringende Bedürfnis, bald Theros draften zu dürften, denn mit Opportunity zu spielen ist zwar eine richtige Hetz, wie man in Wien so sagt, aber die Rares sind zumindest für meine Challenge nicht so prickelnd in M14.

Aber nun zu den bisher gespoilten Theros-Karten, wobei ich mich nur auf jene beschränken werde, die ich als relevant für mein Projekt erachte und die einen besonderen Effekt haben oder zumindest Rare sind – Gods Willing mag zwar eine spielbare Karte sein, aber das würde den Rahmen sprengen. ;)

Die Control-Karten

Elspeth, Sun’s Champion

Eigentlich dachte ich nicht, dass ich jemals wirklich einen 6-Mana-Planeswalker spielen wollen würde, aber diese Dame, was soll man sagen… plus ein Loyality-Counter und 3 Tokens klingt schon nicht schlecht und die Möglichkeit, alle dickeren Tiere am Spielfeld gleich abzustellen auch nicht. Trotzdem denke ich, dass sie es wohl eher nicht schaffen wird, da sie wie geschaffen als Finisher für ein blau weißes Control-Deck ist, dieses aber leider schon den viel besseren Aetherling zur Verfügung hat. Soll mich aber nicht stören, falls ich wirklich ein solches Deck spielen will, wäre das Budget wohl auch so schon an seinen Grenzen.

Omenspeaker

Eine der Kreaturen, die mir bisher am besten gefällt. So ähnlich wie seine Vorgänger Court Hussar, Sea Gate Oracle und Augur of Bolas, aber doch ganz anders. Einerseits kostet er nur zwei Mana, zieht dafür aber auch keine Karte, macht aber auch nie nichts. Aber allein die Möglichkeit bis zu 3 Karten tief nach der besten Karte für den nächsten Zug suchen zu können und einen Blocker zur Verfügung zu haben, könnte schon gut genug sein.

Read the Bones

Divination war meist zu schlecht für Standard und Forsee wurde zwar gespielt, war aber doch oft eine Spur zu teuer, um es öfter als zweimal ins Deck zu schaffen. Read the Bones ist so ein Mittelding mit dem Nachteil noch zwei Lebenspunkte zu kosten. Das mag auf den ersten Blick nicht schlimm wirken, aber da schwarz weder ein Massremoval zur Verfügung hat noch sinnvollen Lifegain, würde es diese Karte wohl nur in ein Esper-Deck schaffen. Ob das wiederum der Fall ist hängt sowohl davon ab ob noch weitere zweifarbige Länder erscheinen und welche weiteren Karten blau-weiße Kontrolle noch erhält.

Die Aggro-Karten


Heroic-Creatures

Hier gibt es bisher leider nicht viel Gutes zu berichten. Anax und Cymede und Akroan Crusader sind die einzigen, in denen ich Potential sehe. Die beiden roten Karten stechen dadurch heraus, dass sie beide normale Kampwerte aufweisen und schon durch die erste Aktivierung überdurchschnittlich gut sind. Hervorzuheben ist natürlich auch die Synergie zwischen Foundry Street Denizen, Young Pyromancer und Akroan Crusader. Da aber beide Token-Produzenten nicht von Bloodrush ausgelöst werden, sondern bevorzugt von so tollen Karten wie Dynacharge und Waepon Surge, bleibt abzuwarten, ob sie wirklich den Durchbruch schaffen. Anax und Cymede profitieren einfach davon, dass sie auch schon ohne Effekt zumindest passable Kampfwerte aufweisen.

Nighthowler

Ob der gute Mann nun wirklich so aggressiv ist, sei dahingestellt, aber er ist die mit Abstand beste Bestow-Kreatur bisher. Sollten die Control-Decks weiterhin auf Supreme Verdict und weniger Spotremoval setzen, ist er leider nur eine Absicherung ohne sofortige Wirkung, sollten sie jedoch mehr in Richtung schwarz-blau gehen, steigt seine Wirksamkeit beträchtlich, da er beispielsweise auch gegen beide Hälften von Far/Away gut einsetzbar ist.

Magma Jet

Einer der meiner Meinung nach besten Burnspells ist wieder da. Die Möglichkeit, eine gegnerische Kreatur zu töten oder nach dem weiteren finalen Direct-Damage-Spell zu suchen, ist einfach viel zu gut, um sie nicht im Auge zu behalten.

Underworld Cerberus

Von den Manakosten natürlich schon eher ein Midrangekarte, aber ich denke, er wird den Platz von Thundermaw Hellkite in den Decks, die ihn spielen können, einnehmen. Relevant sind hierbei vor allem der erste und der letzte Effekt. Unblockbar und mit Sicherheitsnetz gegen Removal ist schon eine Kombination, die man nicht unterschätzen sollte. Wie immer ist bei solchen Karten natürlich abzuwarten, wie schnell das Format ist und wie viele Gegenzauber gespielt werden, da man ungerne fünf Mana und eine Karte gegen Essence Scatter eintauschen will.

Xenagos, the Reveler

Elendslange kein rot-grüner Planeswalker und jetzt gleich zwei. Diesen hier erwähne ich mehr so aus der Pflicht heraus, weil Weltenwanderer ist eben Weltenwanderer. Den Durchbruch wird er wohl eher nicht schaffen, da sowohl die erste als auch die letzte Fähigkeit dazu führen, dass man zu viele Kreaturen aufs Spielfeld bringen muss, was bekanntlich leicht nach hinten losgehen kann und das will man ja nicht.

Der Rest oder auch Removal, die Götter oder Allstars


Chained to the Rocks

Eines der besten Removal, die man so in den letzten Jahren zu Gesicht bekommen hat. Stellt keine Fragen, macht keine Geschenke und verlangt bloß, dass man sich ihm wirklich hingibt. Solange man genug Mountains in sein weißes Deck quetschen kann, wird diese Karte wohl immer ihren Platz finden, außer Naturalize wird durch das Verzauberungs- und Artefakt-Thema des Blocks plötzlich maindecktauglich.

Thoughtseize

Was soll man dazu sagen, der beste Discard-Spell aller Zeiten ist wieder da und wie oben gilt, keine Fragen, keine Geschenke, nur ein bisschen Hingabe, diesmal in Form des eigenen Lebens, typisch schwarz halt. Wird definitiv in den meisten schwarzen Decks auftauchen und dementsprechend wohl auch die Moneyrare des Sets sein, mal schauen, ob ich da überhaupt die Finger an ein Playset bekommen kann.

Destructive Revelery

Mein Tipp auf die beste Uncommon des Sets. So simple können manche Karten sein und wirken doch im richtigen Umfeld so brutal. Es würde mich nicht wundern wenn jedes zukünftige grün-rote Deck ein paar von diesen in sein Maindeck packt.

Abschließend noch ein paar Worte zu den Göttern. Ganz allgemein denke ich, dass sie stark überschätzt sind, Indestructible hin oder her. Alle verlangen eigentlich, dass man eine ausreichende Anzahl an Kreaturen in der jeweiligen Farbe spielt. Sowohl der grüne als auch der weiße Gott sind jedoch von ihrer Fähigkeit her meiner Meinung nach zu schwach, um das zu rechtfertigen, vier Manasymbole bedeuten ja in den meisten Fällen zumindest drei Kreaturen. Bleiben der blaue und der rote Gott. Ersterer hat wohl die besten Fähigkeiten, wird aber wohl selten zur Kreatur werden, ich kann das blaue Kreaturen-Deck bisher einfach nicht entdecken. Der rote hingegen hat eine gute Fähigkeit, vor allem dank Young Pyromancer, und ist auch in einer kreaturenlastigen Farbe angesiedelt, Boros Reckoner stellt da nur mehr das Sahnehäubchen dar. Das einzige, was man jetzt bedauern mag, ist, dass er statt drei eben vier Mana kostet, sonst wäre er aber wohl auch einfach zu unfair.

Leider sind für mein aktuelles Deck also noch keine spielbaren Karten aufgetaucht und so mache ich mir mittlerweile ernsthaft Gedanken, ob es nicht an der Zeit ist, den Umstieg zu wagen und neue Decks ins Auge zu fassen. So wie Theros zurzeit aussieht, sind meine Favoriten entweder Kontrolle aus dem Esper-Farbspektrum oder Mono-Rot Aggro, was es genau wird, werden wohl die nächsten Wochen zeigen!

Bis dahin

FloKi

Bisherige Artikel:
Road to Vienna Teil 5
Road to Vienna Teil 4
Road to Vienna Teil 3
Road to Vienna Teil 2
Road to Vienna Teil 1
Road to Vienna Intro






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