Ein letztes Mal „Hallo“...


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Zwischen diesen beiden Magic Decks steht mein großes Fragenzeichen!

...im Zuge der Artikel-Serie „Road to GP Vienna“. Das nächste Mal wenn wir uns sehen, werde ich hoffentlich schon davon berichten können, wie ich die Siegestrophäe beim Grand Prix in die Höhe stemmen durfte, aber dann mehr nächste Woche.

Die Zeit wird also dementsprechend knapp und ich sollte mich langsam beeilen und die letzten Teile meiner Decks zusammenklauben… ja ihr habt richtig gelesen, ich habe die Qual der Wahl. :) Was anfangs nicht abzusehen und geradezu undenkbar war, stellte sich plötzlich als eine reales „Problem“ dar. Beflügelt durch einige gute Draftergebnisse und überdurchschnittlich viel Glück bei den Boostern – Theros alleine bescherte mir zwei Elspeth, Sun's Champion, Ashiok, Nightmare Weaver, Thoughtseize, Polukranos, World Eater und nicht weniger als SECHS Nykthos, Shrine to Nyx, da geht dann schon was weiter. :)

 

Die beiden Decks:

Das schon oft erwähnte Mono-Black-Devotion-Deck wäre Kandidat Nummer 1. Ich würde euch ja gerne eine extra innovative Liste präsentieren mit Asphodel Wanderer, der das Match-Up gegen Mono-Rot-Aggro dominiert, und Abhorrent Overlord, der den anderen langsameren Decks keine Chance lässt, aber leider wird es das nicht spielen. Das Ziel war es ja ein kompetitives Deck für den Grand Prix zu bauen und nicht ein aus der Not oder „Innovation“ geborenes Konglomerat der Mittelmäßigkeiten. Nach Betrachtung des Ergebnisses des letzten Grand Prixs und Beratung mit einigen der aktiveren und besseren Spielern der Wiener Szene, allen voran dem neunmalklugen und dennoch kompetenten Herrn Leitner, bleibt nur eine Liste als wirklich spielbar über.
Owen Turtenwald/Paul Rietzel – GP Albuquerque


4 Mutavault
1 Nykthos, Shrine to Nyx/Swamp
18 Swamp
3 Temple of Deceit
4 Desecration Demon
1 Erebos, God of the Dead
4 Gray Merchant of Asphodel
4 Nightveil Specter
4 Pack Rat
2 Devour Flesh
4 Hero's Downfall
4 Thoughtseize
2 Ultimate Price
4 Underworld Connections
1 Whip of Erebos/1 Doom Blade

Sideboard
3 Dark Betrayal
2 Doom Blade/1 Doom Blade und 1 Shrivel
3 Duress
1 Erebos, God of the Dead
3 Lifebane Zombie
3 Pharika's Cure



Das Maindeck lässt noch immer nicht viel Variation zu, aber wenn man sich die Top16 ansieht, gibt es nicht viele Optionen zu den vier Pack Rats im Maindeck, da man dadurch sowohl im Mirror, als auch gegen die Midrange-Decks mit wenig Removal viele Spiele sehr leicht gewinnt. Whip of Erebos ist hingegen wiederum eine Karte, die zwar prinzipiell sehr große Auswirkung haben kann, jedoch oft auch einfach nichts macht, beziehungsweise die Hand noch klobiger gestaltet. Was zeitweise wirklich schmerzt, ist der Verlust des zusätzlichen Removals. Die bis vor kurzen noch gängigen zwei Doom Blades werden durch die vierte Ratte und ein zusätzliches Land ersetzt. Turtenwald hat hier die Abstriche im Esper-Match-Up hingenommen und einfach die verbliebene Peitsche gekürzt, was wiederum Raum für zumindest ein Doom Blade gelassen hat. Die Ratte ist eine Notwendigkeit, und auch die Diskussion zwischen Whip of Erebos und Doom Blade kann ich noch gut nachvollziehen. Das 26. Land hingegen, finde ich schon wieder zweifelhafter. Je nachdem welche Ausgangsliste man betrachtet, handelt es sich dabei entweder um das vierte Mutavault, das einsame Nykthos, Shrine to Nyx oder einen schnöden Sumpf. Ausgehend davon, dass Mutavault einerseits gegen Kontrolle wirklich stark und notwendig ist und andererseits ganz allgemein den Beatdown-Plan mittels Pack Rats hervorragend unterstützt, der Sumpf eine zusätzliche Quelle für Nightveil Specter bietet, ist das fragliche Land wohl relativ sicher der Schrein und bei dem stehe ich vor einem ganz grundsätzlichen Dilemma. Das Deck ist einfach wirklich klobig und sehr manaintensiv und dementsprechend ist Nykthos so ab dem sechsten oder siebten Zug genau das Land, das man immer ziehen will, da man plötzlich mittels Underworld Connections eine Karte ziehen kann und trotzdem noch zwei Sprüche pro Runde beschwören kann. Aus dieser Klobigkeit und dem sich daraus ergebenden Problem den frühen Ansturms der aggressiven Decks abzuwehren, folgt die Notwendigkeit des zusätzlichen Removals. Man kann also entweder etwas mehr dafür investieren, ins Lategame zu kommen, oder hoffen, dass man es dorthin sowieso schafft und dann dafür dort seine Vorteile noch besser umsetzen. Aber abgesehen von dieser Spitzfindigkeit denke ich, dass das Maindeck dieser Listen wirklich das Optimum darstellt.
Was mir aber noch besser gefällt ist das Sideboard, das sich kaum auf Spielereien einlässt, wie etwas Pithing Needle. Duress und Lifebane Zombie um zusätzlichen Waffen gegen Esper und im speziellen Blood Baron of Vizkopa zu haben und haufenweise Removal gegen die aggressiven Decks, die mittlerweile hauptsächlich kreaturenbasiert sind, sprich außer Lightning Strike wenig Reichweite haben. Besonders angetan haben es mir dabei Shrivel und Dark Betrayal. Shrivel ist nämlich nicht nur gegen die roten aggressiven Decks gut, sondern tötet zum Beispiel auch Master of Waves, Judge's Familiar und manchmal auch einen Cloudfin Raptor. Dark Betrayal ist was die Flexibilität angeht Shrivel nicht unähnlich. Denkt man zuerst natürlich an das Mirror, so stellt man schnell fest, dass es vor allem im wirklich schlechten Match-Up gegen das rot-schwarze Aggro Deck ein echter Allstar ist, da es für nur ein Mana jede Kreatur im gegnerischen Deck tötet. Dass es ein Instant ist, ist gegen ein Deck mit sechzehn Haste-Kreaturen auch ein wirklicher Pluspunkt.

Das führt uns auch gleich zu meiner alternativ Variante, das eben angesprochene Rakdos-Aggro-Deck.

4 Blood Crypt
8 Mountain
10 Swamp
4 Exava, Rakdos Blood Witch
4 Mogis's Marauder
4 Rakdos Cackler
4 Rakdos Shred-Freak
4 Spike Jester
1 Thrill-Kill Assassin
4 Tormented Hero
3 Xathrid Necromancer
2 Doom Blade
4 Lightning Strike
4 Madcap Skills

Sideboard
2 Burning Earth
2 Dreadbore
2 Erebos, God of the Dead
2 Mizzium Mortars
1 Rakdos Guildgate
4 Thoughtseize
2 Whip of Erebos

Wer mich schon etwas länger kennt, weiß, dass ich tief in meinem Herzen einfach ein durch und durch roter Magier bin. Es gibt wenig Befriedigenderes in einer Magic-Partie als den Standard-Satz jedes Feuermagiers: „Du bist auf drei? Na dann… Lightning Bolt auf dich!“ Keine unnötigen Spielereien, kein Geschwitze, ganz direkt und gerade heraus einfach den Gegner zu Asche verarbeiten. Frei nach Jaya Ballard „Yes, I think „Toast“ is an appropriate Description.“. Vor einer Woche war ich eigentlich auch noch der festen Überzeugung, dieses Deck auf dem Grand Prix zu spielen, da ich es selbst bei der Wiener Meisterschaft mit meinem Team bisher gespielt habe. Die Kombination aus aggressiven Kreaturen mit einer guten Kurve und etwas Removal und Schüssen ist einfach zu verlockend um sie auszulassen. Was mich auch noch angesprochen hat, ist, dass ich gerne Decks spiele, die viele funktionelle Kopien ein und derselben Karte haben. Natürlich unterscheiden sich Tormented Hero und Rakdos Cackler, beziehungsweise Spike Jester und Rakdos Shred-Freak, trotzdem hat man einfach mit einer hoher Wahrscheinlichkeit im zweiten Zug für vier Schaden angegriffen und die Kreaturen sind auch noch gegen das gängigste Removal resistent, nämlich alle gegen Doom Blade und drei von vier gegen Ultimate Price. Weiters hat dieses Deck auch noch eine Fähigkeit, die gute aggressive Decks auszeichnet, nämlich Karten, die es einem erlauben, die gegnerischen Verteidigungsmaßnahmen bis zu einem gewissen Punkt zu ignorieren und trotzdem Schaden anzurichten. Diese Karten sind meistens etwas teurer, geben dem Deck aber eine zusätzliche Dimension, klassische Beispiele dafür wären Cursed Scroll, Grim Lavamancer oder Shrine of Burning Rage. Natürlich haben diese Blocker komplett ignoriert, aber seitdem Magic immer kreaturenlastiger wird, hat sich auch das etwas geändert und so waren es eben in den letzten Jahren Hero of Oxid Ridge oder Hellrider, die für den zusätzlichen Punch gesorgt haben. Dieses Deck bietet mit Xathrid Necromancer eine Kreatur, die es einem ähnlich wie Hellrider erlaubt, den einen oder andern suizidalen Angriff zu starten, ohne wirklich seinen Vorteil zu verlieren, und Mogis's Marauder machen die Kreaturen zumindest in manchen Match-Ups unblockbar, ähnlich wie der angesprochene Hero.
Abgesehen davon ist das Deck auch noch gegen Massenzerstörung für ein aggressives Deck sehr gut vorbereitet, da der schon angesprochene Necromancer zumindest meist zwei bis drei Token hinterlässt und auch Exava, Rakdos Blood Witch kann direkt nach dem Supreme Verdict oft der entscheidende Unterschied sein.

Jetzt habe ich euch lang und breit erklärt, wie toll dieses Deck ist, und vermutlich wird sich mein Hirn trotzdem gegen das Herz durchsetzen und ich werde mich mit Haut und Haar der dunklen Seite der Macht verschreiben.
Der Grund dafür ist, dass man mit obigen Deck und auch ganz allgemein mit den aggressiven Decks vor dem Sideboarden gegen Mono-Black-Devotion meist vorne ist, aber spätestens nach dem Sideboarden, schaut es ganz düster aus, oder stellt ihr es euch toll vor mit diesem Deck gegen drei Dark Betrayal, ein Shrivel, drei Pharika's Cure, zwei Devour Flesh und zwei Ultimate Price anzutreten? Ich verrate euch: lustig ist es nicht so wirklich.
Ob mein Vorsatz wirklich hält? Ich weiß es nicht, ich beschäftige mich lieber mal mit den letzten Vorbereitungen zum GP, dem letzten Draft, dem Antauschen der letzten Karten, namentlich zwei Blood Crypts und ein Temple of Deceit, und der nötigen Utensilien, meine Hüllen sind schon eher… reden wir nicht drüber. ;)

Man sieht sich am Grand Prix (und wer mich finden will, einfach das knallorange Spielraum T-Shirt mit der Nummer 6 suchen. :) )

Bis dahin nur das Beste
FloKi

Bonus Section: Draft Decks
Draft #1: 1-2

8 Forest
7 Mountain
1 Island
1 Unknown Shores
2 Voyaging Satyr
2 Spearpoint Oread
1 Agent of Horizons
2 Ill-Tempered Cyclops
1 Nylea's Disciple
1 Purphoros's Emissary
1 Nylea's Emissary
3 Nessian Asp
Prophet of Kruphix
1 Stoneshock Giant
1 Vulpine Goliath
1 Traveler's Amulet
2 Destructive Revelry
1 Lightning Strike
1 Time to Feed
1 Feral Invocation

Draft #2: 2-1
8 Swamp
8 Island
1 Forest
1 Unknown Shores
3 Returned Phalanx
1 Shipwreck Singer
2 Omenspeaker
1 Baleful Eidolon
1 Wavecrash Triton
1 Nimbus Naiad
1 Disciple of Phenax
1 Horizon Chimera
1 Prescient Chimera
1 Keepsake Gorgon
1 Pharika's Mender
1 Mnemonic Wall
1 Traveler's Amulet
1 Viper's Kiss
1 Pharika's Cure
1 Fate Foretold
1 Read the Bones
2 Sip of Hemlock



Bisherige Artikel:
Road to Vienna Teil 11
Road to Vienna Teil 10
Road to Vienna Teil 9
Road to Vienna Teil 8
Road to Vienna Teil 7
Road to Vienna Teil 6
Road to Vienna Teil 5
Road to Vienna Teil 4
Road to Vienna Teil 3
Road to Vienna Teil 2
Road to Vienna Teil 1
Road to Vienna Intro






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