Road to Vienna - 10


2013 - 11 - 03
Florian Kirchbacher



Tick-Tack, Tick-Tack…

Der Countdown läuft, der GP bewegt sich mit riesigen Schritten auf uns zu und in genau einem Monat ist es soweit und ich muss den Beweis antreten und zeigen, wie gut dieses Projekt wirklich funktioniert hat.

Dementsprechend galt es die letzten Drafts auszunutzen und das Tauschgeschäft wieder anzukurbeln, damit die doch recht starke Wandlung von einem grün-weißen Aggro-Deck zu einem einfarbig schwarzen Control-Deck zumindest teilweise von Erfolg gekrönt sein könnte.

Da man aber gute Freunde nicht einfach so gehen lassen kann, gab es zuerst noch eine Abschiedstour für meine treuen grün-weißen Gefährten.

Die erste Runde konnte ich aus Termingründen diesmal leider nicht mitnehmen und so stand ich recht schnell 0-1, aber immerhin konnte ich das restliche Turnier noch mitspielen und in der darauffolgenden Runde stellte sich mir Ruben Moshashvili in den Weg und mit ihm die etwas teurere Version meines eigenen Decks. Ach, ja die Deckliste sollte ich euch dann auch nicht vorenthalten, da sie sich mit der Rotation zumindest in Spuren geändert hat.




Ich habe nach Möglichkeit die Karten direkt mit dem aktuellen Update ersetzt, sprich Avacyn's Pilgrim mit Elvish Mystic und Oblivion Ring mit Banisher Priest. Ansonsten ist alles beim Alten geblieben, da das Deck ganz gut funktioniert hat. Genau so gut, dass ich mir dachte, ich spiele direkt vier Standardländer mehr, da Knight of Glory nicht mehr legal ist. Zu spät kommen und ein illegales Deck… starke Leistung. Der Ersatz wäre natürlich Fleecemane Lion gewesen, aber diesmal eben nicht.

Dafür hat Ruben aber genau diesen am Start und verpasst ihm auch gleich eine Unflinching Courage, was mich ganz gehörig unter Druck setzt. Ich halte mit Experiment One und zwei Call of the Conclave dagegen und ziehe eine Runde bevor er die Monströs-Fähigkeit auslösen kann ein Rootborn Defenses, das sich zusammen mit einem Token des Problems annimmt. Davon erholt er sich dann auch nicht mehr und ich entscheide das Spiel für mich. In der zweiten Partie will sein Deck dann nicht so richtig und entscheidet sich dafür nur Wälder auszuspucken, was die Sache recht einseitig macht.

Wie um mir aufzuzeigen, warum mein Deck für mich doch nicht das Maß aller Dinge ist, muss ich dann gegen Philipp Reber mit Esper-Control ran. Die Spiele laufen dann auch direkt nach ein und demselben Schema ab. Ich mache ein bisschen Druck, bis er auf etwa zehn Leben fällt, dann hat er Supreme Verdict, ich keine Rootborn Defenses und ein Blood Baron erledigt dann den Rest. Ja, war richtig spannend!

Weiter ging es mit einer Mulliganparade gegen Dan Geberovich. Wir wollten beide nicht mit sieben und auch nicht mit sechs Handkarten spielen, also beschlossen wir gemeinschaftlich auf fünf zu gehen. Das lag seinem rot-schwarzen Control-Deck aber wesentlich weniger als meinem und Experiment One, Call of the Conclave und Loxodon Smiter stellt auch noch meinen Perfect-Draw dar, selbst ohne Mulligan auf fünf. Im nächsten versucht er es dann mit gar nur vier gegen meine sechs Handkarten und dank Anger of the Gods wirkt es sogar kurz spannend, aber eben nur kurz.

In der letzten Runde darf ich dann noch gegen Andreas Klutz ran, der dankenswerterweise auch ein paar Mal mulligant und mir somit zum 3-2 verhilft. Dafür, dass ich die erste Runde versäumt habe kein schlechter Abschluss des Decks.

Der Draft war dann sogar noch etwas erfolgreicher. Der erste Pick beschert mir mit Nykthos, Shrine to Nyx gleich mal eine gute Rare für die Sammlung, auch wenn ich dafür leider Gray Merchant of Asphodel und Read the Bones weitergeben muss. 

Dann kam ein ganz besonders guter Booster. Thassa's Emissary war mein Pick über Dauntless Onslaught, Wingsteed Rider sowie erneut Gray Merchant of Asphodel und Read the Bones. Normalerweise würde ich wohl Onslaugt als auch Merchant über den Emissary nehmen, aber wegen des ersten Bossters, der die genannten zwei Karten beinhaltet hat, sowie den zwei sehr guten Heroic-Karten in diesem Booster entschied ich mich für die einsame blaue Kreatur, da sie mir die meisten Spielraum geboten hat. Ich wurde dann gleich noch mit einem zweiten Gesandten belohnt, während ich Fanatic of Mogis und Voyaging Satyr auf die Reise geschickt habe. 

Weiter ging es mit Dauntless Onslaught über Erebos's Emissary. Was mich schon eher irritiert hat, da beides wirklich starke Karten sind. Da ich bekanntlich lieber aggressive Decks drafte und schon zweimal zwei starke schwarze Karten weitergegeben hatte, entschied ich mich diesmal gegen die Kreatur, in der Hoffnung noch den Aufsprung auf blau-weiß zu schaffen.

Dann kam aber plötzlich noch ein später Gray Merchant daher ohne auch nur ansatzweise Konkurrenz im Booster und plötzlich wirkten meine ersten Picks eher bescheiden, aber was soll man machen.

Lagonna-Band Elder und Ordeal of Erebos machten die Verwirrung dann perfekt, irgendwie hatte ich den Eindruck abwechselnd Karten in allen Farben zu bekommen und war mir nicht ganz sicher, ob das an mir oder meinen Mitdraftern lag.

Nachdem dann aber noch ein Shipwreck Singer vorbeikam und Read the Bones sogar den Weg zurück geschafft hat, beschloss ich einfach Blau-Schwarz zu draften, komme was wolle. Den Fleecemane Lion im zweiten Booster hab ich dann natürlich trotzdem genommen, man kann ja kein Geld liegen lassen.

Sea God's Revenge(über Mogis's Marauder), Temple of Mystery (über Dissolve), Horizon Scholar und weiteres Manafixing wie Opaline Unicorn und Burnished Hart ermöglichten es mit sogar noch eine späte Nessian Asp einzusammeln.

Im dritten Booster wurde ich dann für meine Sturheit belohnt und es gab Griptide, Triton Tactics, Voyage's End, Keepsake Gorgon und andere Goodies in Hülle und Fülle.

Das fertige Deck sah dann wie folgt aus
Main Deck  
8 Swamp
7 Island
1 Forest
1 Temple of Mystery
1 Baleful Eidolon
1 Shipwreck Singer
1 Returned Phalanx
2 Opaline Unicorn
1 Burnished Hart
1 Crackling Triton
1 Nylea's Emissary
2 Thassa's Emissary
1 Keepsake Gorgon
1 Nessian Asp
1 Mnemonic Wall
1 Gray Merchant of Asphodel
1 Horizon Scholar
2 Triton Tactics
1 Voyage's End
1 Read the Bones
1 Griptide
1 Lash of the Whip
1 Sip of Hemlock
1 Sea God's Revenge
 
 


Das Deck fand ich eigentlich recht gut und das sollte sich im Laufe des Turniers auch bewahrheiten, auch wenn es mir mit Erebos's Emissary und drei Gray Merchant of Asphodel wohl noch mehr zugesagt hätte. ;)

In der ersten Runde durfte ich dann gegen Gernot mit seinem weißen Heroic-Deck ran, der am Anfang auch kräftig Druck macht mit Hopeful Eidolon und Ordeal of Heliod, wodurch ich recht schnell im einstelligen Lebenspunktebereich bin, während er irgendwo bei gefühlten 2000 herumgondelt… ok es waren nur 49, aber trotzdem. Doch dann lässt sich mein neuer persönlicher Held blicken, namentlich Shipwreck Singer und fängt an stückchenweise seine Armee aufzufressen inklusive einem Evangel of Heliod und dessen gesamter Armee. Das zweite Game eröffne ich dann mit Shipwreck Singer, Baleful Eidolon und Returned Phalanx und zerstöre somit jede Kreatur von ihm, die nicht größer als 3/3 ist. Read the Bones sorgt dann dafür, dass ich das Spiel recht zügig für mich entscheide.

In der zweiten Runde drawe ich dann mit Sam Naghed im blau-schwarzen Mirror. Was genau passiert ist? Keine Ahnung. Irgendwie hat immer der gewonnen, der Shipwreck Singer hatte und die Spiele haben gefühlte Ewigkeiten gedauert.

Im Finale ging es dann gegen Adrian und sein Naya-Deck. Die erste Partie verlief recht einseitig, was aber einfach daran lag, dass Nessian Asp und Shipwreck Singer ziemlich unfair sind und wenn man dann noch dank Mnemonic Wall drei Triton Tactics hat, ist für den Gegner auch nichts zu holen. Im anderen Spiel legt er zwar mit Nessian Asp und Archon of Justice stark los, aber ich habe wieder meine eigene Asp und verbessere diese mit Thassa's Emissary und da er kein Removal zieht, haute diese ihn dann mehr oder weniger langsam zu Brei, womit ich den Draft gewonnen hatte.

In Anbetracht dessen, wie die ersten Picks hier verlaufen sind, bin ich mit dem Endresultat sehr zufrieden und ging mit einem guten Gefühl in den nächsten Draft.

Gewonnene Erfahrung:

Shipwreck Singer ist eine der unfairsten Uncommons, mit denen ich in letzter Zeit so spielen durfte. Vorausgesetzt das restliche Deck ist keine absolute Katastrophe, hat er zu jedem Zeitpunkt des Spiels die Möglichkeit das Board zu dominieren.

Oh und das Shipwreck-Singer-Mirror ist ziemlich doof. :D

Wie ich das anscheinend gerne mache habe ich in der nächsten Woche ein sehr ähnliches Deck nochmals gedraftet


In Summe ein etwas schlechteres Deck als in der Woche zuvor, da weniger Tricks, dafür mit mehr Bomben, die es mir ermöglichen sollten das Late Game immer zu gewinnen… oder zumindest dachte ich das.

Die erste, die mir das Gegenteil bewies, war dann Ines Schneider. Im ersten Game hat sie zwei Maindeck Annul für meine Burnished Harts und knallt mir dann Arbor Colossus und Polukranos vor die Nase, aber lucky me, dachte ich zumindest da noch, ziehe ich dann gerade rechtzeitig meine zwei Sip of Hemlock und ihre Anthousa, Setessan Hero wird dann genüsslich von meiner Gorgonin verspeist. Gerade noch mal gut gegangen. Leider schaut dann die Flut vorbei und Colossus, Polukranos und Anthousa schmiegen sich perfekt in der richtigen Reihenfolge in ihre Kurve… geil war’s! :D Aber immerhin hatte ich ja noch ein drittes Spiel. Ich bleibe eine Zeit lang auf 2 Ländern stehen, habe aber zumindest Shipwreck Singer und Baleful Eidolon, um ihren Arbor Colossus abzustellen. Als sie dann aber meinen Burnished Hart erneut annuliert und wieder mal der Weltenverschlinger vorbeischaut, ergebe ich mich einfach mal dem Schicksal.

Runde 2 darf ich mich dann aber revanchieren und Thomas muss das arme Opfer abgeben. Sein Deck ist zwar ganz passabel, ist aber nicht gerade mit Removal gesegnet und ich habe zweimal Doppel-Shipwreck-Singer, weshalb die Spiele nicht wirklich knapp sind.

Im letzten Match war dann Stefan Exel mein Gegner und die erste Partie gewinne ich recht schnell, da er erst Runde 4 einen Ill-Tempered Cyclops und anschließend einen Stoneshock Giant legt, was bei weitem nicht reicht um mich unter Druck zu setzen. Die anderen Partien laufen dann aber ganz anders ab. Akroan Crusader, Titan's Strength, Tormented Hero, Tymaret, the Murder King und Ill-Tempered Cyclops töten mich, bevor ich weiß, wie mir geschieht. Aber das war noch gar nicht sein bester Start. Akroan Crusader, Deathbellow Raider, Titan's Strength, Magma Jet, Titan's Strength, Lightning Strike und Tymaret sorgen dafür, dass ich Runde fünf tot bin, obwohl ich drei Blocker gelegt habe, einer davon war halt leider Fleshmad Steed, die sich immer tappen wollte, weil sie Angst hatte zu blocken.

Das war dann wohl mein zweiter Draft ohne Preise für mich. Dabei fand ich das Deck gar nicht so schlecht.

Gewonne Erfahrung:

Shipwreck Singer ist WIRKLICH unfair… wenn man ihn zieht… und noch nicht tot ist. Burnished Hart ist wesentlich schlechter als ich anfangs dachte und ich denke ich würde Opaline Unicorn mittlerweile höher nehmen, da einfach das Investment von sechs(!!) Mana einfach zuviel Tempo gegen aggressive Strategien kostet.

Zu guter Letzt noch zu meinem neuen Standard-Deck. Ich habe wider Erwarten sowohl den Gameday, als auch ein FNM damit bestritten, jeweils mit eher bescheidenen Ergebnissen. Das lag vor allem daran, dass ich das Deck noch nicht einmal ansatzweise richtig bedienen kann. Deswegen habe ich beschlossen mir genaue Spielbeschreibungen im Sinne von „Hier habe ich es verzockt, da habe ich es verzockt, oh und hier noch viel schlimmer.“ zu ersparen. Ich werde also versuchen in den nächsten zwei Wochen etwas mehr Praxis damit zu sammeln und werde euch dann statt eines Draft-Berichts eine ausführliche Darstellung eines hoffentlich erfolgreichen FNMs anbieten können.

Hier noch mein aktuelles Deck (Man verzeihe die schlechte Bildqualität, zurzeit habe ich leider nur die Handykamera zur Verfügung.)



Wie ihr seht, fehlen mir vor allem noch zwei Mutavault und ein Nightveil Specter, falls ihr also auf diesem Gebiet was abzugeben habt, immer her damit. Und keine Sorge, noch gibt es auch bei mir qualitativ Hochwertiges, wie Nykthos, shrine to Nyx, Scry-Länder oder auch Shock-Länder zu holen. :)

Wie versprochen gibt es wieder eine Auflistung aller Tauschgeschäfte, nur in diesem Fall als Excel-File, da dies sonst den Rahmen des Artikels sprengen würde und wohl auch nicht alle interessiert.

Deswegen nur an dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle involvierten Partner, wie die Herren Klutz, Estelberger, Marx, Huter und die vielen anderen, die am bisherigen Ergebnis beteiligt waren.


Bis zum nächsten Mal

FloKi

 

 


Bisherige Artikel:
Road to Vienna Teil 9
Road to Vienna Teil 8
Road to Vienna Teil 7
Road to Vienna Teil 6
Road to Vienna Teil 5
Road to Vienna Teil 4
Road to Vienna Teil 3
Road to Vienna Teil 2
Road to Vienna Teil 1
Road to Vienna Intro




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