Road to vienna - Teil 4: Sommerloch 2013 - 08 - 07 Florian Kirchbacher

…oder so. Ich gebe es zu ich bin schuldig. Die Sommerlethargie hat auch mich erwischt und so habe ich die vorletzte Woche lieber in Kärnten am Sonneggersee am Strand bei Live-Musik verbracht. Magicspielen bei 40°C und mehr, dachte ich mir, kann ich in der darauffolgenden Woche auch noch. Ausgezahlt hat es sich in jedem Fall. Die 5000 Besucher des winzigen Festivals haben das Wasser des noch winzigeren Sees innerhalb kürzester Zeit auf gefühlte 35°C angewärmt, aber immerhin ein bisschen Abkühlung hat es noch gebracht, die Organisation war so erbärmlich, dass sich Dirk Stermann unseren Sonnenschirm klauen musste, weil das ganze Team keinen hatte und die Musik war auch ganz nett. :)



In der nächsten Woche hatte mich der heiße Asphalt aber dann wieder und so durfte ich dann gleich Donnerstag und Freitag im Spielraum an Schwitzkuren teilnehmen, die es in sich hatten. Aber was tut man nicht alles für sein Hobby. ;)

Der Donnerstagsdraft startet dann auch gleich mit einem schweren Pick – Flames of the Firebrand gegen Water Servant. Ich habe mich für den Water Servant entschieden, weil ich Blau einfach als sehr stark empfinde und ich Flames of the Firebrand in einem Format, in dem es nicht so viele relevante x/1-Kreaturen gibt, nicht so hoch einschätze wie früher. Die geschlossene Meinung der restlichen Drafter am Tisch war dann aber, dass man wohl doch immer das Removal nehmen sollte, auch wenn es in diesem Fall zumindest diskutierbar ist. Weiter ging es mit Predatory Sliver über Volcanic Geyser, man will ja mehr schräge Picks haben. Ich wollte mich in diesem Fall aber einfach nicht um die roten Karten mit meinem Nebenmann prügeln, da im ersten Booster einfach keine andere gute Karte drinnen war und ich außerdem Blau-Grün für eine der besten Farbkombinationen in M14 halte. Trained Condor über ein weiteres Flames of the Firebrand war dann einfach die konsequente Fortsetzung, alle roten Karten zu schieben, auch wenn es eher in die Kategorie „Adding insult to injury“ fällt!. Zumindest ist der Condor für mich eine der wichtigsten Karten im von mir angestrebten Archetyp, da er einfach einen Haufen grüne Freunde mit in die Luft nehmen kann und auch ein Water Servant fliegt ab und an gerne durch die Welt. Elvish Mystic über Savage Summoning war dann nicht die Fortsetzung, auf die ich gehofft hatte. Voracious Wurm über Frost Breath und Time Ebb brachte einen zusätzlichen 2-Drop, war aber durch die Hoffnung motiviert, eine der beiden blauen Karten wieder retour zu bekommen, sollte aber leider nicht so sein. Dann gab es noch einen späten Rootwalla und Woodborn Behemoth und Howl of the Night Pack festigten meinen Plan weiter. Die restlichen beiden Booster waren dann nicht mehr wirklich spannend, außer dass sich die guten 2er-Drops immer in Boostern versteckt haben, die gleichtzeitig eine andere Karte enthielten, die ich nicht weitergeben konnte oder wollte. Einmal Enlarge fürs Deck und einmal Ajani, Caller of the Pride, einfach weil es eine Mythic-Rare ist. Prinzipiell gab es aber noch fast alles was das Herz begehrt – mehr Howl of the Night Pack, Kalonian Tusker, Hunt the Weak und Woodborn Behemoth.
Heraus kam dann im Endeffekt das:



Mit dem Deck war ich an sich recht zufrieden. Die Kurve ist annehmbar, für ein grünes Deck hat man ausreichend Removal und auch im Lategame hat man die eine oder andere Karte, mit der man ganz gut Druck machen kann.

Runde eins darf ich dann gegen das schwarz-weiße Deck mit Liliana's Reaver ran. Spiel 1 wehre ich mich gegen ebendiesen auch nicht sonderlich, mit Insgesamt elf Ländern und drei Zaubersprüchen auch nicht sonderlich verwunderlich. Dafür gibt’s im Anschluss von mir die Kurve mit Elvish Mystic, zwei Predatory Sliver sowie Woodborn Behemoth und Time Ebb für seinen Liliana's Reaver, waren zwei wirklich sehr interaktive Spiele. ;) In der dritten Partie halte ich eine etwas langsamere Hand und er hat wieder Turn 4 den Reaver, der dann aber einfach solange gechumpblockt wird, bis Howl of the Night Pack zusammen mit Archaeomancer den Sack zumacht.

Auskurven bleibt in dem Draft sowieso der bestimmende Faktor, beginnt doch der gute Herr Brösigke oder auch Heimdal Lichtbringer mit Goblin Shortcutter, Trained Condor, Time Ebb, Chandra's Outrage und Young Pyromancer plus einem weiteren Removal. Ich wollte mich natürlich nicht lumpen lassen, also gab es im Retourmatch Kalonian Tusker, Angriff für drei, Rootwalla, Angriff für sieben, Disperse auf seine erste Verteidigungsmaßnahme und eine Aufgabe seinerseits. Im Entscheidungsspiel dachte ich eigentlich, ich könnte nach langsamem Beginn mit Enlarge wieder zurückkommen, doch leider hatte er wirklich an der Stelle das Negate, obwohl er keine einzige Karte gesideboardet hatte. Das ich mir nachher anhören durfte, wie unendlich toll Negate nicht ist, ist da wohl eine Selbstverständlichkeit. :D

Abschließend ging es dann noch gegen Adrian mit seinem grün-weißen Aggro-Deck. Er startet zwar mit Advocate of the Beast und einem grünen 4/4 Beast sowie ein paar Slivern, aber wie schon ein paar Mal opfern sich meine Kreaturen rückhaltlos und zwei Howl of the Night Pack wenden das Spiel noch. Spiel 2 ist dann wieder recht einseitig auch dank der guten Sideboardkarte. Er hat wieder den Advokat und seinen Freund mitgebracht nur diesmal sorgt ein Tidebinder Mage gleich von Beginn weg dafür, dass kein sonderlich Druck aufkommt. Woodborn Behemoth verstärkt dann noch meine Verteidigungslinien und die Wölfe und ihr blauer Gravedigger-Freund sorgen für ein relativ schnelles Ende der Partie.

Am nächsten Tag ging es bei brütender Hitze weiter mit dem FNM. Geändert hat sich an meinem Deck nichts, bei den Gegnern aber dank der World Championships aber doch so einiges. Ich war also schon gespannt, wie sich das Deck im adaptierten Feld schlagen würde.

Runde 1 erwartet mich Peter Aigner mit Kiblers RG-Aggro, ein ältere Spieler, aber magictechnisch noch am Beginn seiner Karriere. Deswegen war es auch nicht sehr verwunderlich, als er nach Scavenging Ooze, Flinthoof Boar, Domri Rade, vier Ländern und einem Arbor Elf davon spricht, das Spiel wegen Screws verloren zu haben. Ich dachte ja eher, dass diese Kreaturen gegen populierende 5/5er-Würmer einfach nicht so gerne kämpfen, aber gut, was weiß ich. Game 2 behält er dann die Hand ohne grüne Source, tötet meine ersten drei Kreaturen und stirbt dann erneut am Wurm, da war er wirklich colorscrewed. ;)

Als nächstes kam dann der Herr Kandlhofer an die Reihe, ebenfalls mit RG am Start. Der hat seine helle Freude mit Scavenging Ooze und Strangleroot Geist im Doppelpack. Dummerweise halte ich aber mit zwei Dryad Militant, Knight of Glory und Call of the Conclave dagegen und nach dem zweiten Rootborn Defenses ist auch sein Widerstand gebrochen. Dafür werde ich im nächsten Spiel trotz Mulligan auf seiner Seite recht zügig von Geist und Flinthoof Boar ums Leben gebracht. Ich sollte mir merken, on the Draw nicht so gammelige Hände zu behalten, die bis Runde 3 nichts machen, da reicht dann schon ein Removal und alles ist vorbei. Wenigstens hält er sich dann auch nicht an diese Regel, vielleicht auch nur, um mir mit meinem Mulligan auf fünf eine Chance zu geben. Turn 3 Flinthoof Boar, Turn 4 Hellrider ist nämlich nicht so gut gegen Advent of the Wurm und ein Unflinching Courage im Anschluss reicht aus, um das Spiel zu beenden.

Als dritten Gegner gibt es dann Gerald Konrad und Junk Aristocrats und wie schon so oft festgestellt ist Blood Artist einfach nicht mein Freund. Es fängt Game 1 mit drei Voice of Resurgence an, die er zwar alle irgendwie in den Tod schickt, die aber trotzdem genug Kartenvorteil generieren, um gegen meine nachgezogenen Länder zu gewinnen und setzt sich mit zwei Cartel Aristocrat, Blood Artist, Skirsdag High Priest und seinem Gefolge fort, da war dann die Voice schon wieder egal. :D

Hatte mein Gegner Runde 3 einfach eindeutig das Deck mit dem höheren Powerlevel, habe ich diesen Vorteil in der darauffolgenden Partie auf meiner Seite. Der gute Paul Stratil-Saurer versucht sich nämlich auch mit grün-weiß Token, hat aber leider weder Würmer noch Voices und muss daher mit Karten wie Wayfaring Temple und Geist-Honored Monk vorlieb nehmen. Er kämpft zwar richtig tapfer und war auch ein sehr netter Gegner, aber meine Würmer sind dennoch erbarmungslos mit ihm ins Gericht gegangen, wir sind hier ja schließlich am FNM!

Eine Runde wurde dann noch absolviert. Emil stellt sich mit den Worten, „Ich spiel eh nur ein Budget Deck.“, vor, was sich aber nach Thragtusk, Restoration Angel und Snapcaster Mage eher als Schwindelei herausstellte.
Die Spiele waren dann recht einseitig. Zuerst findet er einfach kein viertes Land, dann findet er dafür gleich Centaur Healer, Thragtusk und zwei Restoration Angel und dann findet er im entscheidenden Spiel haufenweise Spotremoval, aber keine Sweeper und wird trotz zweier Thragtusk irgendwann einmal von meinen militanten Dryaden abgefertigt.

Nach diesem recht erfreulichem 4-1 ging es weiter mit dem Draft. Und der war ganz und gar nicht erfreulich. Nach Chandra's Outrage, Young Pyromancer, Rarepick Syphon Sliver und Battle Sliver war ich von Beginn an recht tief in Rot verankert. Das war eigentlich auch richtig, waren die zwei Drafter vor mir in Grün-Weiß und Schwarz-Blau unterwegs. Aber so eine zweite Farbe bietet schon Vorteile, nur leider ist nichts wirklich Sinnvolles nachgekommen. So bin ich leider in einem einfarbig rotem Haufen hängengeblieben und zwar in diesem:



Zusammenfassend: Keine echte Aggression aber Lava Axe, keine Sac-Outlets aber Act of Treason. Man könnte das noch weiter fortsetzten, aber lassen wir es einfach mal.

Die Spiele waren dann der Witz schlechthin. Ich verliere Runde 1 gegen das einzige Deck, das noch schlechter ist, aber im weiteren Verlauf den Draft gewinnt. Dann verhaue ich das mit Abstand beste Deck am Tisch absolut ungerechtfertigt und zum Abschluss gibt’s noch die Niederlage, um auch ja keine Preise zu bekommen… hätte ich mir aber auch nicht verdient. ;)

Immerhin ein bisschen Tauschen durfte ich auch noch: Ajani, Caller of the Pride, Merciless Eviction und ein paar Uncommons gegen Godless Shrine und Hallowed Fountain sowie Foil Temple Garden gegen drei Godless Shrine, womit ich ein zweites Playset der Schockländer komplett habe, immerhin etwas. :)

Bis zum nächsten Mal

FloKi


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Road to Vienna Teil 3
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Road to Vienna Teil 1
Road to Vienna Intro