Christopher Postel über das THG-PreRelease
Hallo erstmal an alle, die sich selbst nötigen, diesen Bericht durchzulesen. Ich muss das Ganze einmal anders beginnen, als alle anderen Berichteschreiber vor mir, da mich in der aktiven Szene wohl bedeutend weniger kennen.
Mein Name ist Christopher Postel, ich bin 28 Jahre alt und erst seit April 2012 habe ich mich dazu entschlossen, Magic: The Gathering nicht mehr casual zu spielen, sondern regelmäßig FNMs zu besuchen und mehr oder weniger alle Turniere, die sonst so noch zeitmäßig in meinen Plan passen. Mit tollen Turniererfolgen kann ich derzeit leider noch nicht aufwarten, aber ich hoffe, dass ich dieses Jahr einen Schritt nach vorne machen kann. :)
Da man bei diesem Event einen Partner zum Spielen braucht, möchte ich euch meinen auch noch vorstellen: Matthias Nagl. Wir haben uns bei einem normalen Modernturnier an einem Samstag kennen gelernt, verstanden uns auf Anhieb und testeten seitdem auch regelmäßig die verschiedensten Formate und Decks miteinander. Daher war es naheliegend, THG zusammen zu spielen.
Nun zum Turnier selbst:
Matthias und ich hatten an und für sich klare Vorstellungen, welche Gilden wir spielen wollten. Matthias entschied sich für Boros oder Orzhov und ich wollte unbedingt Simic spielen, da ich am Freitag bereits Orzhov und am Samstag Dimir gespielt hatte. Somit suchten wir uns nach dem Aufruf der Judges einen Platz und warteten, bis die Packs ausgeteilt wurden. Leider, wie viele von euch wissen, die ebenfalls im hinteren Raum saßen, gab es für unsere Tische nur mehr Gruul und Dimir. Da keiner von uns irgendeine Affinität zu Gruul aufweist, besprachen wir das kurz und erhielten dann beide ein Dimir Guildpack, nachdem die Judges ihre Meinung änderten. Es war zuerst so vorgesehen, dass kein Team zweimal die gleiche Gilde spielen kann.
In weiterer Folge und während des Öffnens der Booster besprachen wir schon kurz unseren Plan, ob wir überhaupt genug Karten haben würden um beide Dimir zu spielen. Und entschieden uns schlussendlich ein Deck komplett auf Mill zu bauen und das andere als Supportdeck zu strukturieren.
Alleine durch die beiden Promokarten hatten wir somit ein Deck, dass zwei ziemlich starke „Finisher“ hat, wenn wir genug Karten in die Friedhöfe unserer Gegner bekommen.
Im Endeffekt trat Matthias dann mit einem Esper an, dass zu 100% aufs Millen aus war, und ich mit einem Supportdeck, dass in den Farben grün, blau mit einem Splash für rot war.
Sinn des Ganzen war es früh ein Board aufzubauen, das die Gegner die ersten paar Runden beschäftigt, um dann die Decks der Gegner auszumillen.
Deckliste Matthias:
2 Dimir Guildgate
6 Swamp
5 Island
4 Plains
1 Dimir Keyrune
2 Mind Grind
1 Last Thoughts
1 Devour Flesh
1 Dimir Charm
1 Paranoid Delusions
3 Grisly Spectacle
2 Purge the Profane
1 Smite
1 Way of the Thief
2 Consuming Aberration
1 Undercity Informer
2 Shadow Alley Denizen
1 Kingpin's Pet
1 Knight of Obligation
1 Keymaster Rogue
1 Wight of Precinct Six
Deckliste Christopher:
1 Breeding Pool
1 Simic Guildgate
6 Island
5 Forest
4 Mountain
1 Simic Keyrune
1 Gruul Keyrune
1 Rapid Hybridization
1 Burst of Strength
1 Miming Slime
1 Ground Assault
1 Simic Charm
1 Hindervines
2 Cloudfin Raptor
2 Metropolis Sprite
1 Crocanura
1 Gyre Sage
1 Drakewing Krasis
2 Ghor-Clan Rampager
2 Deathcult Rogue
2 Warmind Infantry
1 Ivy Lane Denizen
1 Sage's Row Denizen
Mit diesen Decks ging es also los!
1. Runde vs Manuel Krenn/ Stefan Eder (Naya/ Dimir)
Die erste Runde konnten Matthias und ich gleich einmal von der Mulliganregel im THG gebraucht machen und beide eben mal 7 neue Karten ziehen. Die zweite Hand war dann mehr als in Ordnung und wir starteten beide mit einem 1er Drop. Unsere Gegner legten ein Land und beendeten ihren Spielzug. Das ging munter bis Runde 4 so weiter. Ich konnte jedes Mal eine Kreatur spielen und langsam die 30 Lebenspunkte unserer Gegner verringern.
Ab Runde 5 spielten auch unsere Gegner Kreaturen, die aber jeweils End of Turn unsere Removals abfingen und somit war die erste Runde ziemlich schnell beendet.
Schade für unsere Gegner war, dass der Nayaspieler nie seine Plains legen konnte und somit wenig Boardpresence aufgebaut wurde.
1:0
2. Runde vs Fabian Ghafouri/ Simon Brost (Orzhov/ Simic)
Dieses Spiel war von Anfang an ausgeglichen. Simon baute sich ein gutes Board auf. Durch die Evolve Fähigkeit von Simic hatte er nach kurzer Zeit ziemlich starke Tiere am Feld und Fabian "nötigte uns einiges an Lebenspunkten" ab.
Nach ein paar Runden konnten wir durch Removal und Blocks unsere Lifepoints halbwegs stabilisieren und begannen zu millen. Dem ersten Mind Grind folgte ein Paranoid Delusions "gecyphert" auf einen Keymaster Rogue, der Simons Deck attackierte. Da Simon selbst Karten durch seinen Fathom Mage zog wurde unsere Strategie sogar noch unterstützt.
Das Mid- bis Endgame war dann wirklich ein Hopp oder Tropp, und ich weiß nicht, wie oft ich Simons Friedhof in der Hand hatte und Länder gezählt habe, damit es sich mit unserem zweiten Mind Grind ausgeht. Da Simon genug Handkarten hatte, war die Frage, wieviele Länder er sich auf der Hand behalten hatte. Nebenbei setzte uns Fabian mit seiner Extortfähigkeit gehörig unter Druck. Letztendlich hat das Mind Grind das Spiel gewonnen, aber es war spannend bis zum Schluss.
2:0
3. Runde vs Paul Bsuchner/ Daniel Hirsch (Gruul/ Orzhov)
Bei dieser Partie musste ich einen Mulligan auf 6 Handkarten nehmen und Matthias sogar auf fünf. Somit war das der erste echte Dämpfer. Ich behielt eine Hand mit 2 Einserdrops und einem Drakewing Krasis, damit wir zu mindestens einmal Blocker on Board haben.
Nach Runde 3 hatten wir 2 Flieger on Board, diese wurden aber von Paul mit Clan Defiance zerstört und wir standen mit Nichts da, einstweilen legte Daniel seine Extort- Tiere und drainte uns ein wenig. Interessant war, dass Paul, der Gruul spielte, sehr passiv spielte und eher Daniels Tiere bloodrushte, womit wir nicht unbedingt gerechnet hätten.
Nach gefühlten 3-5 Removals unserer Seite, war das Feld wieder ausgeglichen und wir fingen an zu millen, was auch recht gut funktionierte, und Pauls Deck wurde immer dünner. Wir wurden weiter "abgenötigt" und waren dann auch schon im einstelligen Bereich der Lebenspunkte. Matthias zog ein Mind Grind nach und das lustige Länderzählen begann wieder einmal. Wir wurden auch weiter munter von unseren Gegnern angegriffen. Ich hatte noch ein Hindervines auf der Hand, wir entschieden uns aber dann den Schaden zu nehmen, obwohl wir es hätten spielen sollen. In unserem Zug millten wir für 4 Länder. Leider blieben Paul noch 3 Deckkarten übrig und wir wurden zu Tode extortet. Das Traurige daran war, dass wir beide die Dimir Keyrune übersehen hatten. Hätten wir für 5 Länder gemillt, hätten wir gewonnen. Auf jeden Fall werden weder Matthias noch ich nach diesem Spiel jemals wieder eine Keyrune übersehen.
2:1
4. Runde vs Mario Mrazek/ Bianca Rosner (Orzhov/ Simic)
Ich muss ehrlich gestehen, an dieses Spiel kann ich mich nicht zur Gänze erinnern, ich weiß, dass wir eine Consuming Aberration am Feld hatten, die Stats von 32/32 hatte. Sonst war unser Board bis auf Kleingetier wertlos, während unsere Gegner, überhaupt Bianca massig Kreaturen am Feld hatte. Durch die Mill Ability von unserer Scheußlichkeit konnten wir Bianca aber das Deck ausmillen und hatten somit wieder gewonnen.
3:1
5. Runde vs Stephan Leitner/ Matthias Bezenek (Orzhov/ Simic)
Wir nahmen beide einen Mulligan auf 6 und freuten uns dann aber über unsere Starthände wie Hunde über ein Leckerli. Ich legte die ersten drei Runden Kreaturen. Unter anderem einen Deathcult Rogue und einen Metropolis Sprite. Die Fee flog über die Blocker unserer Gegner drüber und der Rogue will eben nur von anderen Rogues geblockt werden, hier wäre einmal der Vorteil des Gruppenzwangs zu sehen. Am Boden wollten wir an und für sich nicht angreifen, da auf Matthias Seite im Midgame massig grünblaues Getier und ein Master Biomancer lagen und Stephan sich eine kleine Armee an Rittern und anderen devoten Orzhovkreaturen, darunter einem High Priest of Penance, aufgebaut hatte.
Dadurch, dass Matthias' Kreaturen immer größer wurden, konnten wir unser Mill- Removal (Grisly Spectacle) natürlich immer ordentlich nutzen und gleich einmal zwischen 4-5 Karten millen. Wie des Öfteren in diesem Turnier hatten wir einige Probleme mit Extort. Als wir endlich genügend Mana zusammen hatten um unser Mind Grind zu spielen, wurde uns die Dimir Keyrune zerstört, womit wir wieder warten mussten, damit wir mehr Impact beim Millen haben. Nachdem Matthias dann endlich genug Länder hatte, konnten wir aber nach 2 Mind Grind dieses Spiel für uns entscheiden.
4:1
6. Runde vs Gabriel Kerschbaum/ Ernst Karnthaler (?/?)
Leider waren unsere letzten Gegner nur mehr zur Hälfte anwesend und somit gewannen wir auch das letzte Spiel- diesmal ohne überhaupt zu spielen.
5:1
Resume:
Also standen wir 5:1, als Preise bekamen wir noch jeweils 8 Booster. Das Turnier alles in Allem war echt „Nice“. Ich möchte mich bei allen unseren Gegnern bedanken, die allesamt wirklich sympathisch und angenehm waren. Es gab kein Flaming oder sonstigen Trashtalk - genau so sollte es eigentlich sein! Besonders lustig waren die Spiele gegen Fabi und Simon sowie gegen Matthias und Stephan, die allesamt auch noch auf unserer Wellenlänge lagen und somit das Spielen noch mehr Spaß macht.
Natürlich muss man sich auch bei den Judges bedanken, die allesamt das ganze Wochenende die Turniere gut im Griff hatten, und natürlich dem Turnierausrichter, Spielraum Wien.
Zum Schluss möchte ich hier auch noch Stephan Mauracher und Felix Schöppl gratulieren, die das Turnier mit 6:0 durchgerusht sind und daher würdige Gewinner.
Christopher Postel
und einen Bericht vom Prereleaseturnier am Samstag hier.