Winning GP Utrecht #2


2014 - 08 - 27
Oliver Polak-Rottmann



Das Ziel für den zweiten Tag war erneut ein 5-1, welches mich in die Top 8 bringen würde und ich damit auch eine Einladung zur Pro Tour Honolulu abstauben würde. Nach morgendlicher Motivation meiner Roommates ging es dann auch los mit 

Runde 10 gegen Lemoine, Vincent


Vincent ist in der GP und PT-Szene wohlbekannt und zu meinem Glück konnte ich am Vortag herausfinden, dass er mit Mono Black Devotion unterwegs ist. Ich gewinne den Würfelwurf, er mulliganed und ich kann ihn mit einem Aggrostart bezwingen. Game zwei muss ich mulliganen und werde von seinem aggressiven Start platt gemacht. Spiel 3 rennt für beide normal, aber die Hall of Triumph in den Master of Waves reicht, um seine Pack Rat zu racen. Während der Restzeit der Runde marschiere ich an den ersten Tischen vorbei und notiere mir die Decks meiner möglichen Gegner. 


Runde 11 gegen Boussaud, Eliott

Mein schlauer Zettel sagt mir, dass er ebenfalls Mono Blue Devotion spielt, und dementsprechend muss ich auch meine erste Hand mulliganen. Dann kam es kurz zur Schrecksekunde, als er mit Temple of Enlightment anfängt.

Nachdem er im zweiten Zug einen Frostburn Weird spielt, weiß ich also, dass meine Notizen richtig waren, was mir gegen seine Armee von Nightveil Specters leider nicht helfen konnte. Eigentlich ist die einfärbige Liste klar im Vorteil, da man mehr Instants im Deck hat und die Kurve auch zuverlässiger und schmerzloser legen kann, daher ist der erste Loss nicht weiter frustrierend. Game 2 gewinne ich relativ einfach, weil er durch Hallowed Fountain und Mana Confluence so viel Schaden nehmen muss, dass meinen Draw nicht schlagen kann, auch wenn er sich mit doppel Rapid Hybridisation und Gainsay lange wehren kann. Spiel 3 muss ich wieder mulligan nehmen, ziehe zu viele Länder und muss mich einer Kombination aus Thassa, Gainsay und doppel Dispel geschlagen geben. Nach diesem Spiel war der Top 8 Zug für mich persönlich schon abgefahren, da ich gegen ein wirklich gutes Matchup verloren habe und ich mit etwas aggressiverer Spielweise unter Umständen zum Erfolg hätte finden können. Aber bekanntlich trifft man sich ja zwei Mal im Leben ;)


Runde 12 gegen Manders, Mitchell

Sein Name scheint nicht auf meiner Liste auf, daher weiß ich nicht, was er spielt. Das Spiel beginnt mit einem Judge-Call seinerseits, da er vergessen hatte, retour zu boarden. Der Mulligan egalisiert den Diceroll, auch wenn er mit Cloudfin Raptor into Raptor, Familiar starten kann. Glücklicherweise habe ich exakt denselben Draw, nur dass er keine Kreatur im dritten Zug hat. Ich habe Nightveil Specter und im Zug darauf Nykthos into Bident und im Zug darauf ein overloadetes Cyclonic Rift, um den Sack zumachen. An Spiel 2 und 3 kann ich mich leider nicht mehr genau erinnern, außer dass wir exakt die gleichen Hüllen spielten und wir nach den ganzen Nightveil Specter Hits nicht mehr genau zuordnen konnten welche Karte nun wem gehörte. Am Ende hab ich dann einfach mehr Karten mit dem Nightveil Specter "gezogen" und dadurch das Spiel gewonnen. Nach diesem Erfolg bin ich nun also in der PTQ-Top8 angekommen. 3 Siege und ich fliege erneut nach Honolulu, der besten Pro Tour Location überhaupt.


Runde 13 gegen Heylen, Maxime

Auch ihn kann ich nicht auf meiner Liste finden, aber mein Mulligan auf 5 hätte wohl nur gegen die wenigsten Decks überlebt, allerdings definitiv nicht gegen seine Pack Rat aus dem BW-Aggro. Erneut fühle ich mich in diesem Matchup überlegen, auch wenn ich mit dem Rücken zur Wand stehe. Spiel 2 lege ich Raptor, Weird, Specter und domestiziere seinen Brimaz und wir sind auch sofort in Game 3. Er muss in diesem Spiel auf 5 Karten, allerdings kann ich das Spiel nicht wirklich beenden. Er zerstört meine ersten Kreaturen, kann einen Obzedat legen und dadurch meine Kombination aus Nightveil Specter und Bident of Thassa fast biegen. Ich finde gerade rechtzeitig meine erste Hybridisation, um den Obzedat abzustellen, und schlussendlich unterliegt er meinem massiven Kartenvorteil. Das Spiel war viel knapper als es sein hätte müssen, aber das Endresultat bleibt dasselbe: 11-2.


Runde 14 gegen Dang, Martin

Er spielt GW-Aggro und war am Tag 1 sogar ungeschlagen, hat aber im Laufe des Tages schon zweimal verloren. Dieses Matchup ist vor dem Sideboard sehr einseitig, da er eigentlich keine sinnvollen Antworten auf Tidebinder Mage, Cloudfin Raptor oder Master of Waves hat. Es kam, wie es kommen musste, und ich gewinne Spiel 1 in nicht einmal 5 Minuten. Nach dem Sideboarden kann das Matchup schwerer werden, allerdings auch nur, wenn er multiple seiner neuen Karten zieht und ich diese nicht neutralisieren kann. Er hatte zwar einige seiner Sideboardkarten, allerdings keinen seiner 2 Skylasher, und somit konnte ich auch Spiel 2 locker einfahren und durfte mir nun ernsthafte Chancen auf eine Top8 ausrechnen. Da ich nach Tag 1 gute Tiebreaker hatte, könnte mit viel Glück sogar ein Unentschieden reichen. Die Standings nach Runde 14 werden ausgehängt und siehe da, der Draw reicht mir für die Top8. Die Freude hält allerdings nur sehr kurz an, da mein Gegner den Draw nicht annehmen kann, da er sonst 9. wird, falls nicht ein anderer Tisch zufällig in ein Unentschieden schlittert. 


Runde 15 gegen Koch, Florian

Die Stimmung ist angespannt, schließlich geht es hier um den Einzug in die Top8 und einer Einladung zur Pro Tour. Er spielt eine klassische BW-Control-Liste, wogegen ich eigentlich recht gut aufgestellt bin, da er sehr lange braucht, um das Spiel an sich zu reißen, außer mit Pack Rat. Spiel 1 lege ich die Kurve und er hat nicht ausreichend Gegenwehr. Ich biete ihm nach Spiel 1 erneut den Draw an, er überlegt längere Zeit und lässt es dann aber bleiben und somit geht es über in Spiel 2. Mein Draw ist eigentlich nicht so schlecht, allerdings zerstört er mir meine frühen Kreaturen und mein Deck versorgt mich nur mehr mit Ländern und so werde ich von seinen 2 Dämonen zerrissen. Mindestens 1000$, ein Flugticket nach Hawaii und eine GP Top8 hängen an einem seidenen Faden und als ich meine Starthand sehe, bin ich guter Dinge. Cloudfin Raptor, Frostburn Weird, Thassa, Hall of Triumph, Bident of Thassa, Island, Island. Flo hält seine Hand ebenfalls. Sein Thoughtseize klaut meine Thassa, meine beiden Kreaturen sind zerstört und ich habe nach Turn 4 eine Halle, einen Bident, 3 Islands und ein Mutavault liegen, auf der Hand nur mehr ein Dissolve. Im Normalfall ist das Spiel an dieser Stelle entschieden, aber Flo hat keine Länder, dafür aber seine 2 Nyx-Fleece Ram. Die nächsten Züge des Spiels sind äußerst unwürdig, da er keine Länder zieht, ich seine Rams angreifen schicke, mit Mutavault Extrakarten ziehe und für ein paar Turns nichts außer Länder und einem Counter finde. Ich finde meinen Master of Waves allerdings bevor Flo sein viertes Land spielen kann und gewinne somit das Match. So aus dem Turnier auszuscheiden ist natürlich bitter, aber das gehört nun leider auch zum Spiel dazu.


Ich habe tatsächlich meine zweite GP Top8 geschafft, die zweite mit Mono Blue Devotion und somit meine dritte Hawaii Pro Tour vor mir. Von allen Seiten wird mir gratuliert und auch das Coverage Team um Simon und Matej beglückwünscht mich, schließlich haben wir uns alle schon gemeinsam für Pro Touren vorbereitet. Nach Standings liege ich weiterhin auf dem dritten Platz, was mir zumindest eine gute Ausgangsposition fürs Viertelfinale schafft. Alles was jetzt kommt, kennen diejenigen, die die Coverage live verfolgt haben, leider haben sie das Videomaterial aber ungünstig überschnitten und so kann man sich leider keine Replays ansehen. 


Viertelfinale gegen Stok, Alex

Er spielt Burn mit Chain to the Rocks Maindeck welche in Spiel 1 auch 3 meiner Kreaturen schlucken. Dadurch, dass er aber keinen Young Pyromancer hat, kann er keinen Druck auf mich ausüben und mein Bident findet irgendwann einen Master, der dann relativ problemlos den Sack zumacht. Durch die Decklisteneinsicht finde ich heraus, dass er Firedancer im Sideboard hat und ebenfalls Boros Reckoner. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob er die Minotauren einboardet, daher bringe ich auf Verdacht eine Domestication rein. Üblicherweise ist Domestication nicht besonders aufregend, da man weder mit Pyromancer, Firedancer oder Chandra's Phoenix etwas anstellen kann, aber ein Reckoner wäre schon lecker. Spiel 2 ist schnell erklärt, er hat Mulligan auf 5, was in dem Matchup meistens schon eine Vorentscheidung ist, und legt das gesamte Spiel nicht mehr als einen Mountain, während ich einen schnellen Start habe. Die Hürde Viertelfinale ist also geschafft. Mein Spiel war als erstes beendet und somit hatte ich noch das Glück, meinem potentiellen Halbfinalgegner auf die Finger zu schauen. Ich habe dem Rabble-Red Spieler die Daumen gedrückt, gebracht hat es nicht und es ging gegen die Pack Rats.


Halbfinale gegen Bornelöv, Susanne

Sie hat das Ausspielrecht und eröffnet mit Tempel into Pack Rat. Am Draw ist es verdammt schwierig, etwas gegen diesen Draw auszurichten, allerdings ist es möglich, wenn man selbst einen aggressiven Draw hat. Ich hatte Raptor into Weird, was einigen Schaden verhindern kann, meine Turn 3 Hall of Triumph wird von zwei Master of Waves gefolgt und damit sitze ich im Driver's Seat. 


Sie kann durch Abrupt Decay

zwar die Halle zerstören, findet gegen die Meister allerdings keine Lösung. Game 2 verliere ich meinen Bident an ein Thoughtseize und meine Kreaturen kann sie relativ gut in Schach halten. Sie hat auch 2 Dämonen, die das ganze Unterfangen nicht unbedingt einfacher machen. Nach reiflicher Überlegung finde ich einen Gameplan und der heißt: alles nach rechts drehen und Kreaturen in die Dämonen opfern. Als mein Coudfin Raptor versucht, die letzten 3 Schaden zu machen, hat sie allerdings wieder das Decay und wir gehen in das entscheidende dritte Spiel. Leider kann ich mich nicht mehr wirklich an das dritte Spiel erinnern. Dieses Foto erklärt allerdings einiges:


Damit stehe ich also im Finale. So richtig glauben konnte ich es nicht und noch schöner ist, dass ich Revanche an Elliot Boussaud nehmen darf. Als ich seine Deckliste in die Hand bekomme, entdecke ich, dass er eigentlich genau keine Karte außer ein Gainsay für das Mirror hat. Kein Rift, keine Domestiation, 1 Gainsay und keine Jaces. Alle guten Karten für das Mirror sind in meinem Deck und nicht in seinem. Mir ist zwar bewusst, dass ich schon einmal gegen ihn verloren habe, allerdings habe ich da unbegründet um Sachen herumgespielt, was nicht notwendig gewesen wäre. Noch dazu darf ich das Finale beginnen. Besonders spannend war das Finale nicht und die Coverage hat das Spiel eigentlich gut eingefangen. Hier ist der Link zum Spielbericht: http://magic.wizards.com/en/events/coverage/gputr14/finals-eliott-boussaud-vs-oliver-polak-rottmann-2014-08-10


Ich sags euch, es ist ein großartiges Gefühl so ein Event zu gewinnen. Mittlerweile hab ich das Ganze schon halbwegs realisiert, aber daran werde ich mich immer zurück erinnern können. Ich möchte mich an dieser Stelle auch bei allen bedanken, die mich angefeuert und unterstützt haben, abgesehen davon, dass es unglaublich motivierend ist, ist es einfach eine coole Sache, Teil einer so großartigen Community zu sein. Falls irgendjemand das Bedürfnis hat, seine Master of Waves von mir signiert zu bekommen kann sie gerne an jedem Freitag in den Spielraum bringen und ich unterschreibe sie euch, vielleicht bringen sie euch dann genauso viel Glück wie mir =)




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