There and back again - a Miracles tale


2014 - 02 - 21
Philipp Schönegger



Hin und wieder zurück: Meine Geschichte mit Miracle.

 

Als Miraclespieler der ersten Stunde freut es mich außerordentlich, diesen Artikel schreiben zu dürfen. Bevor ich mich jedoch dem Inhalt zuwende noch kurz etwas zu meiner Person. Ich heiße Schönegger Philipp und komme aus dem
Süden der Steiermark. Kennen dürfte man mich vor allem von der Organisation der Legacy Open – Series inklusive der (inoffiziellen) Austrian LegacyChampionship. Ich spiele im Grunde nur Legacy und schnuppere nur selten in
andere Formate.

Generell wird es hier um den Miracle-Archetypen gehen, jedoch wird das kein Primer, sondern eine Art Zusammenfassung meiner Erfahrung mit dem Deck, welches ich seit dem Druck von Terminus und Entreat the Angels spiele.

Mein erster Kontakt mit dem Deck war am Grand Prix Ghent, meinem ersten Grand Prix. Damals führte ich eine wenig durchdachte Liste ins Feld. Am Freitag konnte ich mir damit aber immerhin 3 Byes sichern, indem ich ein Grand Prix Trial gewann. Am Hauptevent lief es dann alles andere als gut und ich musste mich mit einem beschämenden 6-3 zurückziehen. Jedoch war ich alles andere als entmutigt, denn ich hatte gesehen, dass deckbautechnisch wie, oder vor allem, spieltechnisch noch einiges an Optimierungsarbeit vor mir lagen.

Das nächste große Event war der Grand Prix in Straßburg. Natürlich war Miracles das Deck der Wahl, und wie der Zufall es so wollte hatte ich vor dem Grand Prix krankheitsbedingt knappe zwei Wochen Zeit um mich gut auf das Event vorzubereiten. Mithilfe des Programmes „Cockatrice“ wurde jene Zeit intensiv darauf verwendet, so viele Spiele mit unterschiedlichen Miraclesvarianten wie möglich zu absolvieren. Am Wochenende vor dem Grand Prix hatte ich auch ein Turnier in Linz angesetzt, zu welchem ich halb krank erschien, was mich jedoch nicht daran hinderte, dieses Turnier zu gewinnen. Ich war mir ziemlich sicher, dass ich die richtige Konfiguration für mich gefunden hatte, oder auf jeden Fall eine, welche sehr knapp dran war. Somit ging es dann auch gleich zum Grand Prix Straßburg, jedoch nicht ohne freitags um ein paar Byes zu spielen. Dieser Versuch ging jedoch für mich klar daneben, da ich es schaffte drei
aufeinanderfolgende Trials in der jeweils ersten Runde zu verlieren. Dennoch war ich der Meinung, dass mein Deck richtig für das zu erwartende Meta gebaut war. Ein paar Änderungen nahm ich dennoch vor, denn schien Esperblade beliebter zu sein, als ich es gedacht hätte. Folgende Liste wurde schlussendlich registriert. 

UWr Miracles
Main Deck    
4 Flooded Strand
4 Polluted Delta
1 Arid Mesa
4 Island
2 Plains
4 Tundra
2 Volcanic Island
1 Mishra's Factory
1 Karakas
4 Force of Will
3 Spell Pierce
3 Rest in Peace
1 Blood Moon
1 Helm of Obedience
1 Enlightened Tutor
1 Detention Sphere
4 Sensei's Divining Top
3 Counterbalance
4 Swords to Plowshares
3 Terminus
4 Brainstorm
3 Jace, the Mind Sculptor
1 Entreat the Angels
1 Vendilion Clique
//Sideboard
1 Red Elemental Blast
1 Pyroblast
2 Timely Reinforcements
1 Disenchant
2 Pyroclasm
1 Batterskull
1 Humility
1 Entreat the Angels
2 Vendilion Clique
2 Flusterstorm
1 Counterbalance
 
 


 

 

Gewappnet mit vielen Antworten auf alle möglichen Probleme vor die Legacy einen stellen kann war die Liste gut auf ein sehr offenes Metagame vorbereitet. Wirklich negative Match-Ups hatte diese Liste nicht, fand sich doch irgendwo im Deck eine Karte die mit jedem Deck fertig wurde.
Logischerweise hat solch eine Herangehensweise auch ihre Nachteile, man kann einfach zum falschen Zeitpunkt die falschen Silverbullets ziehen, doch konnte ich dies mit all der Librarymanipulation in Form von Sensei’s Divining Top,
Brainstorm und Enlightened Tutor gut regulieren. Mit nur zwei Losses konnte ich mich durch den ersten Tag kämpfen. Verloren hatte ich gegen Estratti Samuele mit Canadian Threshold und einen Freund von mir, Koini Patrik mit MUD. Somit hatte ich es ohne Byes geschafft am Sonntag mitspielen zu dürfen, das war doch schon einmal etwas. Früh am nächsten Morgen ging es auch schon weiter, nach einem Draw wurde ich in den Runden 12 von Team America und 16 von Canadian Threshold besiegt, was in einem 11-4-1 Score und dem 56. Platz endete. Dass ich mich ohne Byes in die Top64 durchgearbeitet hatte, gab mir einiges an Sicherheit, was das Bauen und Spielen des Miraclearchetypen anging.

Das nächste anstehende Turnier war das Ovino-Event in Mailand. Am Tag vor dem Legacyevent schaffte ich es, bei meinem ersten Modernturnier gleichmal Top32 zu gehen, natürlich auch mit UWR. Für das dort zu erwartende Meta entschied ich mich gegen eine Variante mit Rest in Peace und gab Snapcaster Mage den Vorzug.
Folgende Liste wurde daraufhin angemeldet und gespielt: 

UWr Miracle V2
Main Deck    
4 Tundra
2 Volcanic Island
4 Island
2 Plains
4 Flooded Strand
2 Arid Mesa
3 Polluted Delta
1 Karakas
3 Counterbalance
2 Counterspell
3 Spell Pierce
4 Brainstorm
4 Force of Will
2 Terminus
1 Supreme Verdict
2 Entreat the Angels
2 Vendilion Clique
4 Swords to Plowshares
3 Jace, the Mind Sculptor
4 Sensei's Divining Top
2 Snapcaster Mage
1 Ponder
1 Engineered Explosives
//Sideboard
3 Rest in Peace
2 Red Elemental Blast
1 Pyroblast
2 Wear/Tear
2 Flusterstorm
1 Counterbalance
1 Engineered Explosives
1 Entreat the Angels
2 Pyroclasm
 
 


Die Liste war ganz klar an das italienische Metagame angepasst, in welchem Miracle weitaus beliebter zu sein scheint als in anderen Gegenden Europas. Durch zwei aufeinanderfolgende Niederlagen in den Runden 7 und 8 gegen
zwei gute Match-Ups (Canadian Threshold und UGR Control) blieb mir die Top8 verwehrt und ich musste mich wohl oder übel mit einer zweiten Top32-Platzierung zufrieden geben. Nichtsdestotrotz war ich nun wieder von den Snapcaster Mages überzeugt, da ich sie nicht nur für flexibler als Rest in Peace hielt, sondern auch generell als stärker.

Dann geschah das Beste, das für Miracle geschehen konnte: True-Name Nemesis betrat das Format.


 

Mit True Name Nemesis änderte sich viel für Legacy. Viele Decks wurde aus dem elitären kompetitiven Zirkel gedrängt und der Großteil des Formats wurde auf Nemesis vs Anti-Nemesis vs Nemesis-ist-mir-egal heruntergebrochen. Für Miracle stellt Nemesis im Grunde auch nur eine weitere Kreatur dar, und so startete ich mit folgender Liste zum GP Wien. Leider war das Format Standard, also blieb mir nur das Legacy-Side-Event am Sonntag, zu welchem ich mit folgendem Deck antrat. 

UWr Miracle V3
Main Deck    
4 Tundra
1 Volcanic Island
5 Island
2 Plains
4 Flooded Strand
2 Arid Mesa
1 Karakas
3 Scalding Tarn
3 Counterbalance
1 Counterspell
3 Spell Pierce
4 Brainstorm
4 Force of Will
3 Terminus
1 Supreme Verdict
3 Entreat the Angels
1 Vendilion Clique
4 Swords to Plowshares
3 Jace, the Mind Sculptor
4 Sensei's Divining Top
3 Snapcaster Mage
1 Ponder
//Sideboard
3 Rest in Peace
4 Red Elemental Blast
2 Wear/Tear
2 Flusterstorm
1 Vendilion Clique
2 Supreme Verdict
1 Mountain
 
 



Mit nur einem Loss gegen Koini Patrick mit U/B OmniShow kämpfte ich mich zum zweiten Platz vor. Leider gab es keine Eliminationsrunden, also blieb mir nichts anderes über, als den Erstplatzierten mit Canadian Threshold inklusive True-Name Nemesis zu einem Duell herauszufordern, welches ich 2-0 gewann.

Nun war es an der Zeit, sich für den Grand Prix in Paris vorzubereiten. Ich war von bereits anfangs dafür Miralce zu spielen und testete an meiner eigenen Liste herum. Je näher der Grand Prix rückte desto mehr gute österreichische Spieler entschieden für Miracle. Schlussendlich waren wir fünf Spieler, die Miracle zum Grand Prix trugen. Gemeinsam mit Philipp Socher, Johannes Fuchs, Adrian Riedl und Stefan Schütz wurde so eine Zeit lang an dem Deck gearbeitet, bis wir schließlich bei folgender Deckliste ankamen. Sie wurde nicht von jedem von uns in genau dieser Form gespielt, da jeder 1-3 Slots verschieden besetzte, doch der Grundstock war der gleiche. Und bekanntlich schreiben ja die Sieger die Geschichte. 

UWr Miracle Final
Main Deck    
3 Tundra
2 Volcanic Island
4 Flooded Strand
4 Scalding Tarn
2 Arid Mesa
4 Island
2 Plains
1 Karakas
4 Brainstorm
2 Ponder
4 Sensei's Divining Top
2 Counterspell
3 Counterbalance
2 Spell Pierce
3 Snapcaster Mage
1 Vendilion Clique
4 Swords to Plowshares
4 Terminus
2 Entreat the Angels
4 Force of Will
3 Jace, the Mind Sculptor
//Sideboard
2 Red Elemental Blast
2 Rest in Peace
1 Pyroblast
2 Engineered Explosives
1 Supreme Verdict
1 Counterspell
3 Flusterstorm
1 Disenchant
1 Entreat the Angels
1 Vendilion Clique
 
 


Bevor wir uns zum Grand Prix begaben, hatten wir noch einen Tag, um uns wenigstens etwas von Paris anzusehen, was wir dann auch sofort taten. 


 


Am Freitag spielte ich auf den Trials eine Miracle – Stoneforge  Mystic – Liste zu mäßigem Erfolg. Da ich aber sowieso nicht vorhatte, diese Liste am GP zu spielen, war es auch relativ egal, Spaß hat sie dennoch gemacht. Der Abend wurde traditionsgemäß mit Legacy verabschiedet, so wie es sich nun einmal gehört.

Samstags schworen wir uns noch einmal darauf ein, dass mindestens einer von uns Top8 machen müsse, und dann ging das Turnier für mich auch schon los, da ich als einziger keine Byes hatte. Das sollte jedoch kein
Problem darstellen, hatte ich doch eh nur 9 Runden zu gewinnen.

In den ersten zwei Runden wurde HighTide und Merfolk vernichtet, und dann musste ich in Runde 3 schon den ersten Österreicher, Cerny Christopher mit Jund, besiegen. Da mein Deck aber wie eine geölte Maschine
lief, war auch dies kein Problem. In den nächsten drei Runden sah ich mich Elfen, Canadian Threshold und Death and Taxes gegenüber, welche auch ohne weitere Probleme liquidiert wurden. In der siebten Runde wurde Espen Espensen mit Esper besiegt, ich glaube, manche Namen prädestinieren einen ja für ein
Deck, nicht wahr? Mit einem Score von 7-0 war ich bereits fix Day2, und kurz dachte ich darüber nach zu drawen – jedoch wurde mir äußerst heftig davon abgeraten. Nochmal vielen Dank dafür!

Nun musste ich Joel Larsson mit Patriot besiegen, was sich als nicht so schwer herausstellte, da das Match-Up generell ein Einfaches ist. Er gratulierte mir noch zum Sieg und fragte mich auch während dem Wochenende öfters wie es denn nun lief. Für die letzte Runde durfte ich nun auch endlich einmal in der Feature-Match-Area spielen. Mein Gegner war Loic Le Briand mit Reanimator. Beide Spiele gewann ich souverän, wodurch ich Tag1 mit einem makellosen Score von 9-0 absolvierte. Stefan Schütz und Adrian Riedl schafften es mit einem Score von 7-2, den anderen blieb ein weiteres Spielen leider verwehrt. Mit der Hoffnung auf einen ebenso angenehmen zweiten Tag begab ich mich früh zu Bett.

Früh am nächsten Morgen ging es dann auch schon wieder los, und ich durfte meine Siegesreihe gleich mit zwei weiteren Runden erweitern. Zuerst wurde Jund, daraufhin Team America von der Erdoberfläche getilgt. Doch irgendwann ist jeder erfolgreiche Lauf zu Ende. In meiner nächsten Runde durfte ich gegen Maxime Gilles ran, welcher eine Miracle-Liste durch gemaindeckte Red Elemental Blast gut auf das Mirror-Match vorbereitet hatte. Ohne viel Gegenwehr musste ich meine Niederlage anerkennen. Ich wünschte ihm alles Gute und versprach ihm, dass ich ihn im Finale des Turniers besieges würde. Nunja, mein Versprechen sollte sich nicht ganz erfüllen.

Einmal aus dem Tritt gekommen, verlor ich auch noch die nächste Runde gegen Paulo Vitor Damo da Rosa mit Miracle. Im zweiten Game gelang es ihm sogar mich mit einem Mulligan auf 4 zu besiegen. Immerhin bekam ich einen tollen Anstecker, auf welchem stand, dass ich gegen ein Mitglied der ProTour-Hall of Fame gespielt hätte.

Somit musste ich meine darauffolgenden Runden gewinnen, was mir auch gegen Gonçalo Pinto mit Sneak Attack sowie Jens Wilkens mit Team America gelang.

Und so hatte ich es nun endlich erreicht, Top8 auf einem Legacy-GP, und das noch ohne Byes mit meinem Lieblingsdeck. Doch bevor ich dazu noch etwas schreibe werde ich kurz auf meine Top8-Matches eingehen.

Mein Viertelfinale hatte ich gegen Jean-Mary Accart, im Internet bekannt unter Lejay, auszutragen. 

 

(c) by Wizards of the Coast

Er hatte eine Boros Painter – Liste in die Top8 pilotiert. Das Match-Up stellte dank hoher Basiclandanzahl plus Counterbalance und vielen Removalspells selbst kein großes Problem dar. Im ersten Game entledigte ich
mich vier Painter's Servants, bevor ich ihn mit Counterbalance am Siegen hinderte und schlussendlich mit Jace, the Mind Sculptor den Sieg übernahm. Das zweite Spiel verlief ähnlich, einmal kam ich jedoch zum Schwitzen als er Koth of theHammer zu resolven versuchten. Als diese Bedrohung durch eine konnte Counterbalance negiert war, stand meinem Sieg nichts mehr im Weg. Ich hätte den Koth zwar auch mit Force of Will beantworten können, doch wollte ich mir diese für spätere Situationen aufbewahren.

Im Halbfinale musste ich wiederholt gegen Maxime Gilles antreten und wiederholt sah ich mich keinem guten Match-Up gegenüber.  

 

(c) by Wizards of the Coast 

Sein Deck war und blieb ein schwer zu überwindendes Hindernis, und so verlor ich auch dieses Game1 gegen seine durch Red Elemental Blast herbeigeführte Counterhoheit. Ich zögerte das Spiel noch etwas hinaus,
concedete aber bald darauf, da mir die Sinnlosigkeit dessen bewusst war. Im zweiten Spiel hielt ich eine riskante Hand mit einem Land, meine Upkeep-Topaktivierung fand kein weiteres und so viel ich ohne viel Gegenwehr viel zu schnell zurück und wurde von seinem Jace, the Mind Sculptor aus dem Turnier geworfen. Ich wünschte ihm wiederrum alles Gute, und bat ihn das Turnier zu gewinnen.

Auch wenn ich leider im Halbfinale ausgeschieden bin, so war das Wochenende doch wirklich geil. Man macht schließlich nicht alle Tage Top8 auf einem GP und qualifiziert sich für die nächste ProTour. Miralce war mit
Abstand das beste Deck am Grand Prix und wird es auch weiterhin sein. Auch wenn ich nicht vorhabe, Miracles auf der österreichischen Open Series 2014 zu spielen, so werde ich es ohne Zweifel zu allen größeren Turnieren des nächsten Jahres bringen, wie BoM, Ovino oder auch den GP in New Jersey.

Weiters war ich sehr froh darüber, mit meinem zum Großteil gealterten Deck spielen zu dürfen. Natürlich hatte ich es vorher mit dem Headjudge abgeklärt. Das hat den Spaßfaktor noch etwas erhöht, bis zum GP New
Jersey möchte ich wohl noch viel mehr, am besten mein ganzes Deck gealtert haben.

Ich halte meine Liste zurzeit für äußert potent und bin vorsichtig, Änderungen daran vorzunehmen. Am ganzen GP hatte ich nur 3 Matches verloren, und alle drei waren gegen den Mirror, zusätzlich dazu waren jene Listen noch viel besser auf das Mirror vorbereitet als meine. Ich bin mir nicht sicher, ob das Grund genug ist, etwas am Sideboard zu ändern, vermutlich nicht. Wäre morgen ein weiteres großes Legacyturnier, so würde ich ohne Bedenken dieselben 75 registrieren.

Danke an alle, die bis hierher durchgehalten haben, ich hoffe ich konnte das Interesse an Miracle bei einigen von euch wecken! Sollten Fragen zum Deck oder Ähnlichem bestehen bitte ich diese hier zu posten oder mir
zu übermitteln.

Hoffentlich bis zum nächsten Mal!



Schönegger
Philipp 

 

 

 




 






Kommentare:






Artikel:0
Summe:0,00
exkl. Versandkosten