Herzlich Willkommen zur neuen Artikel-Serie „Road to Vienna“


Für alle, die mich nicht kennen, eine kurze Einführung, da mein letzter Artikel schon gefühlte Ewigkeiten her ist. Ich spiele schon so lange Magic the Gathering, dass ich mich an die Anfänge gar nicht mehr erinnern kann. Im Laufe meiner „Karriere“ habe ich schon so ziemlich alle Hochs und Tiefs unseres Hobbies miterlebt, von geklauten Sammlungen (Highlight Minion of the Wastes), grauenhaften Handelsgeschäften (wer will nicht seine glitzerende Böse Tat gegen bunte Paradiesvögel eintauschen, ist doch besser für das Gewissen), über mein erstes Turnier mit dem billigst möglichen, ernsthaften Deck (seinerzeit blau-grün Madness inklusiver ganzer ZWEI Rares), bis hin zur ersten PTQ Top 8 und am Ende sogar der Teilnahme an der Pro Tour.
Und was passiert so, wenn man alles erreicht hat, was man mit Fleiß und Ehrgeiz erreichen kann, de facto alle Karten besitzt und einem auch sonst magictechnisch keine Wünsche offen bleiben – man wird ein alter Nörgler und verliert den Spaß an der Sache.
Keinen Spaß an seinem liebsten Hobby zu haben ist einerseits keine Option und andererseits nur Nörgeln wird mich auch nicht glücklich machen, also back to the roots und damit zu meinem Projekt – „Road to Vienna“

Wie den meisten bekannt sein dürfte, findet vom 30. November bis 1. Dezember ein Magic Grand Prix in Wien statt, das vermutlich lässigste Magic-Event, das Wien in den letzten fünf Jahren erlebt hat.
Wo ist der Haken?
Leider findet das Turnier im nach Ansicht vieler Leute sehr teuren Format Standard statt. Ihr kennt das ja, Unmengen an teuren Mythic Rares, die alle fürchterlich schwer aufzutreiben sind, die keiner hat und keiner her tauschen will. Leider bin ich zwar ein alter Querulant, aber noch mehr als Nörgeln im Allgemeinen freut mich Lästern über andere Suderanten. Dementsprechend werde ich hier versuchen, den Gegenbeweis anzutreten, nämlich dass es selbst mit finanziell nicht so vollen Taschen und kurzer Vorlaufzeit durchaus möglich ist, ein konkurrenzfähiges Deck für dieses Turnier auf die Beine zu stellen.
Kann ja jeder, der alle Karten sowieso schon besitzt?! Stimmt. Nur wie eingangs gesagt, es freut mich nicht mehr so richtig, all dieses Sortieren, Eintüten, Kartenleihen, die einem dann doch fehlen und all das was sonst organisatorisch noch mit einer großen Sammlung verbunden ist, daher zurück an den Start. Ich werde meine eigene Sammlung einmotten und den Weg gehen, den jeder Spieler anfangs einschlagen muss, den Kaltstart von null.
Hier die Regeln für das Projekt. 

Regel #1 „Back to Basics“

Ich starte komplett ohne Karten. Monetär stehen mir außer zweckgebundenen 40€ Startguthaben sowie zusätzlichen zweckgebundenen 12€ die Woche keine weiteren Mittel zur Verfügung. Dummerweise darf ich diese nicht einfach ansammeln und dann auf einmal in ein Deck investieren, denn welchen Magic-Spieler freut es schon, monatelang nicht zu spielen.

Die Vorgaben für das Startbudget sind:
• ein Event-Deck meiner Wahl
• eine UltraPro-Tauschmappe
• eine UltraPro-Deckbox
• 100 Hüllen.

Sowohl Hüllen als auch eine Tauschmappe halte ich für unbedingt notwendiges Equipment. Ich werde einen Großteil der Karten, die durch meine Hände gehen, spielen und die meisten trotzdem weitervertauschen. Dass ich Karten bis zur Unkenntlichkeit verstümmle, ist ein Luxus den ich mir nicht leisten kann.

Das Wochenbudget ist auch fix verplant:
• ein Draft pro Woche.

Natürlich werde ich darauf achten, nach Möglichkeit an einem Tisch mit Auflegen zu draften, da es für einen angehenden Turnierspieler immer vorteilhaft ist, am Ende zumindest die 9. beste, geöffnete Karte zu bekommen, statt drei Lotterielose. Außerdem will man ja einen Anreiz haben, besser zu werden, oder? ;-)
Und das ist alles, was mir an Mitteln zur Verfügung steht. Weitere Hüllen und Einzelkarten muss ich auf anderem Wege an mich bringen – und nein, ich werde sie nicht klauen. 





Regel #2 „Lone Wolf“ 

Man kennt das ja in der Magic-Gemeinschaft, man schätzt sich zwar nicht immer, aber trotzdem legt man sich selten Steine in den Weg und meist findet man auch jemand, der einem mit etwaigen Karten aushilft, vor allem vor größeren Turnieren.
Zu meinem Unglück bin ich ein Neuling in der Szene und wenn man gar niemanden kennt, steht einem diese Aktion dummerweise auch nicht zur Verfügung, sprich ich kann mir keine Karten leihen, nicht einmal Commons.







Regel #3 „Trade Routes“

Man hat das ja schon von so manchen Leuten aus der Szene gehört, die könnten sogar aus einer Ebene ein glitzerndes Legacy-Deck zaubern. Man macht ja schnell mal hier einen Euro Gewinn, da noch zwei und plötzlich tauscht man zwei Shockländer gegen ein echtes Dualland.
Das ist natürlich nicht der Sinn der Sache, dementsprechend hat es bei all meinen Tauschgeschäften mit rechten Dingen zuzugehen. Als Preisliste werde ich sofern möglich die aktuellen Spielraumpreise heranziehen, sollte sich ein Partner partout damit nicht anfreunden können, werde ich mir für Einzelfälle andere Preislisten einreden lassen. Bei jedem einzelnen Tauschgeschäft werde ich darauf achten, dass ich am Ende keinen Gewinn mache, was aber im Gegenzug auch nicht heißt, dass ich groß Geschenke machen kann, sonst ist das Projekt direkt zum Scheitern verurteilt.
Um das zu belegen, werde ich nach Möglichkeit sämtliche meiner Täusche dokumentieren, ob ihr das lieber in Bildform oder als Excel-Tabelle haben wollt, dürft gerne ihr in den Kommentaren bestimmen.
Ein weiterer Punkt, der hierbei natürlich aufkommt, ist, wie ich an das nötige Kleingeld für eventuell weiteres Equipment oder Einzelkarten von Shops komme. Ganz einfach, Karten verkaufen ist natürlich in den Stores nicht gerne gesehen und da sich meine Magic-Aktivitäten auf diese beschränken, wird mir halt nichts anderes übrig bleiben, als von Zeit zu Zeit Karten an den Spielraum zu verkaufen, wenn ich wirklich Bargeld brauchen sollte. 








Regel #4 „Noble Purpose“

Was soll jetzt die netten Leute daran hindern, mir die zusätzlichen Karten zu schenken, wenn es sich mittels fairen Tauschs nicht ausgegangen sein sollte? Ganz einfach – es ist gegen die Regeln. Ich darf und will von keinem anderen Spieler Geschenke annehmen, es ist mein Weg und den muss ich auch alleine gehen. 






 

Regel #5 „Junk Troller“ 

Trotzdem werde ich nicht an Bergen von Karten vorbeigehen, die sonst dem Müllberg anheimfallen würden. Meint also jetzt jemand, Goodies wie Far/Away, Rancor oder auch nur Avacyn’s Pilgrim nach dem Draft liegen lassen zu müssen, darf nicht damit gerechnet werden, dass ich mir diese Chance entgehen lassen werde.
Ähnliches gilt für sämtliche Promos, sei es FNM, Gateway oder Vergleichbares. Wo es etwas gratis abzustauben gibt, werde ich ganz vorne dabei sein.













Regel #6 „Time Stop“

Wie gesagt das Ziel ist der GP Wien Ende November. Bis dahin werde ich euch alle zwei Wochen von meinen Turnieren und Fortschritten berichten. Mit dem Ende dieses Turnieres wird auch diese Artikelserie zu Ende gehen. 










Ich hoffe, dass ihr mir bis dahin folgt und mich unterstützt. Solltet ihr Interesse daran haben, auch in der Zwischenzeit über meine Abenteuer am Laufenden zu sein folgt auf Twitter, entweder mir @FloKi1986 oder der Serie #RoadToGPVienna.
Man sieht sich beim nächsten Draft oder FNM.

Alles Gute

Floh





Oh fast vergessen



Regel #7 „Gifts Given“
Nachdem es sich hierbei um ein Experiment handeln soll, das zeigt, dass jeder bei den Großen mitspielen kann, dachte ich mir, wir machen es zumindest einem einfacher und verlosen mein Deck auf dem Anfänger-Turnier nach dem Grand Prix am 07.12.2013 unter allen teilnehmenden Spielern!
Man sieht sich am GP!









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